Ein wichtiger Arbeitsschritt konnte nun auf der italienischen Seite des Plöckenpasses abgeschlossen werden: 800 Kubikmeter Fels wurden gesprengt und zum größten Teil schon beseitigt. Laut zuständiger Regionalrätin liege man weiter im Zeitplan.
Wie ein Damoklesschwert hing ein großer Felsvorsprung über der Straße auf der italienischen Seite des Plöckenpasses, dem „Passo Monte Croce Carnico“: Ein Spalt von 50 bis 70 Zentimetern Breite trennten etwa 500 Kubikmeter Fels vom Berghang. „Die Felsmasse blieb nach dem Erdrutsch instabil und muss durch eine kontrollierte Sprengung entfernt werden“, erklärte die zuständige Regionalrätin Cristina Amirante am 22. Juli in Udine.
Kletterer platzierten Sprengladungen
Bevor dann am folgenden Tag die Sprengung durchgeführt wurde, waren umfangreiche Vorbereitungen notwendig. Seit Ende Mai waren zehn spezialisierte Kletterer auf dem Felsen damit beschäftigt, Mikroladungen Sprengstoff (insgesamt 150 Kilogramm) in den 50 Bohrlöchern zu platzieren. Dafür wurde sogar ein eigener Klettersteig errichtet.
Insgesamt wurden durch die Sprengung 800 Kubikmeter Fels abgetragen. Am Morgen der Sprengung wurde das gesamte Gebiet gesperrt und mit Drohnen überwacht – eine Sirene kündigte dann die Explosion an. „Nach dem Abriss werden weitere kleinere Sprengungen und mechanische Arbeiten durchgeführt, um das Gelände zu profilieren und noch vorhandene instabile Felsen zu entfernen, sowie das herabgestürzte Material zu beseitigen“, erklärt Amirante den weiteren Vorgang.
Diese Arbeiten sind nun laut der Regionalrätin erfolgreich verlaufen. „Die gesamte Abrissphase wurde rechtzeitig abgeschlossen. Jede Aktivität an der Wand ist beendet“, zeigt sich Cristina Amirante am Samstag, dem 10. August, zufrieden. Nun soll ein Überwachungssystem installiert werden. „Seit Tagen arbeiten mechanische Spinnen am Hang unterhalb der Rutschwand, mehr als die Hälfte des Hanges wurde gereinigt, bis über die Höhe der bestehenden Zufahrtsstraße zur Baustelle hinaus.“
Obwohl die Wetterbedingungen im Mai und Juni nicht die besten waren, verläuft die Baustelle nach Plan.
Cristina Amirante, Regionalrätin Friaul-Julisch-Venetien
Bild: Regione Autonoma Friuli Venezia Giulia
Überbrückung für langfristige Lösung
Lawinenschutzschirme sollen einen zusätzlichen Schutz für die Arbeiter am Pass bilden, die die Verkehrsroute absichern. „Somit ist die entscheidende Abrissphase abgeschlossen, und jetzt beginnt die Phase des Baus aller Schutzmaßnahmen, die zum Schutz der Straße und der Serpentinen notwendig sind“, erklärt Amirante und stellt fest: „Damit können wir die Zeit bis zur Realisierung einer alternativen Lösung überbrücken.“ Dabei handelt sich dann aber um ein langfristigeres Projekt – eine Tunnellösung, wie sie manche fordern, wird wohl über zehn Jahre dauern.
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