US-Vizepräsidentin Kamala Harris hat eigenen Angaben zufolge als Studentin bei der Fastfood-Kette McDonald‘s gearbeitet. „Ich Pommes Frites gemacht und ich habe Eis gemacht. Ich arbeitete bei McDonald‘s. Ich war eine Studentin, als ich bei McDonald‘s arbeitete“, sagte Harris in einem Video, das am Wochenende vielfach in sozialen Medien geteilt wurde.
Harris tätigte die Aussage vor fünf Jahren, als sie sich erstmals um die Präsidentschaftskandidatur der Demokraten bewarb. Umringt von Arbeitnehmervertretern wurde der Clip vor einer Filiale der US-Fastfoodkette in Las Vegas aufgezeichnet.
Hier sehen Sie Harris Beitrag aus dem Jahr 2019 auf Twitter:
Neue Verbreitung erfuhr die Aufnahme im Vorfeld eines Wahlkampfauftritts der nunmehrigen Vizepräsidentin am Samstag in der US-Glücksspielmetropole. Dass die Aufnahme bereits mehr als fünf Jahre alt ist, war in den Postings nicht ersichtlich.
Bald erstes US-Staatsoberhaupt mit Mäci im Lebenslauf?
Die britische Zeitung „The Independent“ griff das Thema am Samstag auf und berichtete, dass Harris bei einem Wahlsieg „Geschichte schreiben“ könnte. Sie wäre nämlich das erste US-Staatsoberhaupt, das zuvor beim Mäci gearbeitet hat. Laut der Zeitung waren 13 Prozent der US-Amerikaner oder 41 Millionen Menschen irgendwann in ihrem Leben bei McDonald‘s beschäftigt. Harris wäre freilich nicht nur die erste McDonald‘s-Mitarbeiterin, sondern auch die erste Frau und die erste Person mit indischen Wurzeln an der US-Regierungsspitze.
Trump ist McDonald‘s-Fan – als Aktionär
Einen anderen Berührungspunkt zum Fastfood-Giganten hat Harris‘ republikanischer Gegenkandidat Donald Trump. Der Immobilientycoon gab sich vor zwölf Jahren als Aktionär von McDonald‘s zu erkennen. „Ich habe gerade Aktien von Tiffany&Co (US-Juwelierkette, Anm.) und McDonald‘s gekauft. Zwei Enden des Spektrums, aber ich mag beide Unternehmen“, schrieb Trump im Dezember 2012 – zweieinhalb Jahre vor seinem Einstieg in die Politik – auf X.
Sein Faible für Fastfood zeigte er sieben Jahre später als Präsident. Im Jänner 2019 ließ er bei einem Empfang für die Sieger der Hochschulmeisterschaften im American Football, die Clemson Tigers, McDonald‘s-Burger im Pappkarton im ehrwürdigen Dining Room des Weißen Hauses auffahren. Der Grund: Wegen des damaligen Budgetstreits mit dem Kongress musste die Küche des Präsidialamts kalt bleiben.
Harris will Besteuerung von Trinkgeldern streichen
Bei ihrem Wahlkampfauftritt am Samstag versprach Harris, die Besteuerung von Trinkgeldern im Gastgewerbe abschaffen zu wollen. Sie machte sich damit einen Vorschlag ihres republikanischen Kontrahenten Donald Trump zu eigen. „Wenn ich Präsidentin bin, werde ich den Kampf für die arbeitenden Familien Amerikas fortsetzen, inklusive einer Erhöhung des Mindestlohns und einer Streichung der Steuern auf Trinkgelder für Angestellte im Dienstleistungs- und Gastgewerbe“, sagte sie von tausenden Anhängern. In Nevada sind viele Menschen im Gastgewerbe beschäftigt. Der Staat gilt als einer der wenigen „Swing States“, in denen der Ausgang der US-Präsidentschaftswahl nicht schon weitgehend feststeht.
In den USA ist es üblich, dass Servicekräfte nur einen niedrigen Mindestlohn bekommen und auf Trinkgelder angewiesen sind. Anders als etwa in Österreich sind die Trinkgelder – die in den USA meist auch viel üppiger ausfallen – nicht steuerfrei. Dies will Harris nun ändern, doch kann sie dies als Präsidentin nicht tun. Es braucht nämlich einen entsprechenden Beschluss des Kongresses, der derzeit nicht von den regierenden Demokraten kontrolliert wird.
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