Personaloffensive

Beamten-Ringelspiel bei Wiens Fremdenrechtsbehörde

Wien
12.08.2024 06:00

Die fremdenrechtliche MA 35 in Wien wird im September zweigeteilt. 80 Beamte werden nun in das alte Amtshaus der Donaustadt ausquartiert, damit in der Zentrale Platz für den lange geforderten Nachwuchs ist. Wie und wann die Behörde wieder zusammenfindet, ist noch nicht klar.

Die lange geforderte Personaloffensive bei der MA 35 – in Wien für fremdenrechtliche Angelegenheiten von Aufenthalt bis Einbürgerung zuständig – kommt nun endlich in Gang. „Im September beginnen die Neuaufnahmen der zusätzlichen Mitarbeiter der Staatsbürgerschaft“, gab Vizebürgermeister Integrationsstadtrat Christoph Wiederkehr bekannt. Doch auch die Stadt muss zugeben: „Die Aufnahme von 105 neuen Mitarbeitern sprengt die Raumkapazitäten der Abteilung.“

80 müssen gehen, damit 105 kommen können
Die Folge ist ein behördeninternes Ringelspiel: Die 80-köpfige Teamassistenz des Bereichs Staatsbürgerschaft übersiedelt im September in das leerstehende Amtshaus Donaustadt, damit die Neuankömmlinge und ihre Ausbildner in der Zentrale in der Brigittenau Platz haben. Wie die behördeninterne Zusammenarbeit künftig läuft, bleibt wohl abzuwarten: Um von einem MA-35-Büro in das andere zu kommen, braucht es ab dann um die 40 Minuten. Mit den Öffis.

MA 35 als Problemkind

Die MA 35 machte in der Vergangenheit immer wieder wegen der langen Dauer ihrer Verfahren und mangelnder Erreichbarkeit für Anfragen Schlagzeilen. Zuletzt ergab der Jahresbericht des Landesverwaltungsgerichts, dass 88 Prozent aller Säumnisbeschwerden dort unrechtmäßig lang unabgeschlossene Verfahren vor der MA 35 betrafen. 

Zwischenlösung für sechs Monate
Dass die Teamassistenz des Bereichs Staatsbürgerschaft für die Übersiedlung ausgesucht wurde, erklärt Abteilungsleiter Georg Hufgard-Leitner damit, dass diese keinen Klientenkontakt habe. Deshalb sei der Behörde auch „eine breit angelegte Information über geänderte Adressen und Erreichbarkeit nicht nachhaltig“ erschienen.

Wiederkehr freut sich seinerseits über die „ressourcenschonende“ Interimslösung, die durch das Zusammenwirken verschiedener Abteilung der Stadt zustandegekommen sei und die auf sechs Monate ausgelegt ist. Was danach folgt, ist allerdings noch ungewiss. Die Magistratsabteilung für Bau- und Gebäudemanagement (MA 34) ist auf der Suche nach anmietbaren Flächen, die sich „in unmittelbarer Nachbarschaft der bestehenden Zentrale“ befinden sollten.

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