Die Geschichte von der großen Popikone Swift und dem kleinen Terrorlehrling aus Ternitz lässt sich auf zwei Arten erzählen. In der bedrückenden Form oder auf positive Weise.
Die negative Erzählung läuft so: Die österreichischen Sicherheitsbehörden können und dürfen gar nichts. Nur durch Hinweise eines amerikanischen und eines arabischen Geheimdienstes konnte in letzter Sekunde ein furchtbares Blutbad verhindert werden. Zehntausende Swift-Fans sind nach der Konzertabsage am Boden zerstört, der islamistische Terror hat triumphiert – und wer weiß, was noch an Schrecklichkeiten auf uns zukommt? Und die Politik? Da wird in stupider Wahlkampfmanier herumgeflegelt und gegenseitig Schuld zugewiesen.
Es ginge auch anders. Es ließe sich eine optimistische Variante erzählen. Die ginge so: Durch eine gut abgestimmte und vertrauensvolle Zusammenarbeit zwischen den ausländischen Nachrichtendiensten und der heimischen Polizei lief alles gut, die Bösen landeten im Gefängnis, die Konzertmanager verzichteten aus Verantwortungsbewusstsein auf viel Geld, die Swifties feierten als fröhliche Gemeinschaft des Westens in den Straßen Wiens den Triumph über die Niedertracht. Die Politik überlegt gemeinsam, welche Lehren aus dem Zwischenfall zu ziehen sind.
Die Geschichte der Popikone und des Terrorlehrlings lässt beide Perspektiven zu. Es liegt an uns, wie wir sie sehen wollen: mit mutiger Zuversicht oder mit trauriger Verzagtheit.
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