Remis gegen Klagenfurt

„Frust überwiegt!“ Rapid-Sorgen vor Trabzon-Spiel

Fußball National
12.08.2024 06:31

Rapids Siegesserie ist gerissen. Mit einem 1:1 bei der in der Vorwoche unter die Räder gekommenen Klagenfurter Austria setzte es am Sonntag einen kleinen Dämpfer für Grünweiß. Trainer Robert Klauß vermisste die „letzte Gier“, gegen eine Halbzeit lang dezimierte Kärntner ein Tor zu erzwingen. „Der Frust über den verpassten Sieg überwiegt“, meinte der Deutsche. Er hatte taktiert und einigen Stammkräften zunächst eine Pause verschafft. Sie sollen für Trabzonspor bereit sein.

Gegen die Türken verteidigt Rapid in der Europa-League-Qualifikation am Donnerstag vor heimischer Kulisse das 1:0 aus der Hinpartie. Trabzonspor spielte am Sonntag beim Auftakt in der Meisterschaft 0:0 bei Sivasspor und bot dabei einen Großteil der Akteure auf, die auch im ersten Duell gegen die Wiener zum Einsatz gekommen waren. Am Montag – so kündigte Klauß an – wird individuell trainiert, ehe ab Dienstag der Fokus auf Trabzonspor gerichtet wird. Sportdirektor Markus Katzer forderte dies auch ein. „Das heutige Spiel hat gezeigt, dass wir uns keinen Zentimeter zurücklehnen dürfen“, betonte er.

Allen voran Dion Beljo hätte Rapid zum sechsten Sieg im sechsten Pflichtspielauftritt der Saison schießen müssen. Der Kroate traf aber nur die Stange, ehe er in der zweiten Halbzeit einen Kopfball genau auf Klagenfurt-Keeper Marco Knaller setzte. „Wir haben es nicht geschafft, den Ball über die Linie zu drücken“, meinte Klauß, der sehr kritisch an die Analyse heranging. „Am Ende muss man bei aller Dominanz, Kontrolle und der Überzahl sagen, dass einfach zu wenig Energie da war“, sagte er. Die Wechsel in der Startformation sah er nicht als Grund.

Klagenfurt zeigt Kampfgeist
Rapid war bis auf die Ineffizienz vor dem gegnerischen Gehäuse eigentlich wenig vorzuwerfen. Das frühe Gegentor durch Ben Bobzien in der 3. Minute wurde durch Moritz Oswald (18.) bald egalisiert. 22 Schüsse Richtung Klagenfurter Tor gaben die Wiener insgesamt ab, 15 davon von innerhalb des Strafraums.

Die Klagenfurter warfen sich beherzt in jeden Zweikampf. (Bild: GEPA/GEPA pictures)
Die Klagenfurter warfen sich beherzt in jeden Zweikampf.

Dass im Finish mit der Brechstange nicht mehr nachgelegt werden konnte, ging mehr auf das Konto der aufopfernd verteidigenden Klagenfurter. Sie warfen sich nach Rot für Thorsten Mahrer (50.) noch vehementer in die Schüsse der Gegner und eroberten nach der herben Niederlage beim WAC (1:4) zumindest einen Zähler. „Die Rote Karte war vielleicht gar nicht ideal, da haben sie dann gut verteidigt“, sagte Katzer.

Mitleid vom Gegner
Dass er nach einem Rempler im Laufduell mit Furkan Dursun nach einem Eingriff von VAR Sebastian Gishamer noch ausgeschlossen wurde, wertete Mahrer als „absoluten Wahnsinn“. Selbst Rapids Maximilian Hofmann habe „ein bissl Mitleid“ mit ihm gehabt, sagte der Abwehrchef der Austria auf Sky. Klauß meinte zur Szene: „Ich hatte das Gefühl, dass es nicht einmal ein richtiges Foul war.“

Aus dem Staunen nicht heraus kam im negativen Sinne auch Peter Pacult. Er forderte einen (unwahrscheinlichen) Freispruch für Mahrer vom Strafsenat und übte Kritik an Gishamer. „Es ist unverständlich, dass man da den Schiedsrichter rausholt, der dann noch die Hose voll hat und eine Rote Karte gibt“, so Pacult, der sich erneut nicht als großer Fan des Video-Referee gab: „Jetzt haben wir zwei Runden gespielt und schon eine VAR-Diskussion.“

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