Astronomen besorgt

Lichtverschmutzung durch Satelliten nimmt stark zu

Web
12.08.2024 09:23

Immer mehr Satelliten reflektieren immer mehr Licht und hellen dadurch den Nachthimmel auf, was wieder astronomische Messungen stört. Im „Centre for the Protection of the Dark and Quiet Sky from Satellite Constellation Interference“ (IAU CPS) arbeitet man daher nun daran, den Satelliten-Einfluss auf die Messungen reduzieren.

Einer der Vorstände des bei der Internationalen Astronomischen Vereinigung (IAU) angesiedelten Wissenschaftlerverbundes ist der österreichische Astrophysiker Siegfried Eggl von der University of Illinois in den USA. Seine Aufgabe besteht unter anderem darin, die Helligkeit neu gestarteter Satelliten unabhängig von den nicht immer zutreffenden Herstellerangaben zu bestimmen. Die Probleme mit reflektiertem Sonnenlicht durch Satelliten verstärkten sich zuletzt rapide: Alleine in den vergangenen fünf Jahren wurden rund 7000 sogenannte Konstellationssatelliten in den Orbit gebracht – Tendenz steigend.

Zum Vergleich: Das sind beinahe so viele, wie zuvor im Rahmen des gesamten Weltraumzeitalters ins All geschossen wurden, heißt es in einer Aussendung der IAU. Die gemeinsame Strahlkraft der Geräte bereitet mittlerweile sowohl der Hightech-Forschung mit hochsensiblen Detektoren als auch Hobby-Sternguckern Schwierigkeiten.

Besorgniserregende Auswirkungen
Um die Auswirkungen dieser für Experten besorgniserregenden Auswirkungen auf die astronomische Forschung zu verstehen und ein Stück weit abzufedern, hat die US-amerikanische National Science Foundation dem Verbund nun einen Förderpreis in der Höhe von 750.000 Dollar (rund 687.000 Euro) zuerkannt. Bei dem Forschungsprojekt geht es um die Entwicklung eines Systems namens „SatChecker“, mit dem hochgenau vorhergesagt werden soll, wann sich reflektierende Satelliten wo über den Nachthimmel bewegen und welche Auswirkungen das auf Messungen haben kann.

Das soll letztlich Observatorien dabei helfen, zu verstehen, wie häufig Satellitenüberflüge sind, „die Beobachtungen beeinträchtigen“, deren Störeffekte zu reduzieren „und so die wissenschaftlichen Ergebnisse zu verbessern“, wird die IAU CPS-Co-Direktorin Connie Walker zitiert.

Mittlerweile habe unter anderem auch seitens der UNO und einiger Länder das Bewusstsein für die wachsende Problematik zugenommen, so CPS-Interimsdirektor Richard Green: Jetzt brauche es „mehr finanzielle Unterstützung und Lobbyarbeit auf nationaler Ebene, um den Entscheidungsträgern die Notwendigkeit weiterer Maßnahmen klarzumachen und die Industrie dazu zu bringen, mit der Astronomie zusammenzuarbeiten, um die Auswirkungen zu mildern.“

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