US-Turnerin Jordan Chiles kämpft weiter um ihre aberkannte Bronezmedaille – und auch der Verband schlägt nun zurück. Verlor Chiles ihr Edelmetall, weil sie vier Sekunden zu spät reklamierte? …
Das Nationale Olympische Komitee der USA hat eine Berufung gegen das Urteil des Internationalen Sportgerichtshofes (CAS) angekündigt, das Turnerin Jordan Chiles die Bronzemedaille am Boden aberkannt hat. Man sei der festen Überzeugung, dass es sowohl bei der ersten Wertung durch den Turn-Weltverband (FIG) als auch beim anschließenden Berufungsverfahren des CAS „kritische Fehler“ gegeben habe, die behoben werden müssten, hieß es am Sonntag in einer entsprechenden Erklärung.
Rumänien mit Einspruch erfolgreich – Bronze an Ana Barbosu
Zuvor hatte der CAS einem Einspruch des rumänischen Turnverbandes stattgegeben. Darin wurde angefochten, dass der Antrag auf eine nachträgliche Veränderung der Note für Chiles zu spät eingereicht worden sei – nämlich um vier Sekunden. Die Ad-hoc-Kammer des CAS schloss sich der Argumentation an und legte fest, dass für Chiles die ursprüngliche Note von 13,666 Punkten wieder gewertet werden müsse. Durch diese Entscheidung rückte die Rumänin Ana Barbosu mit 13,700 Punkten auf Rang drei vor. Nach dem Einspruch des US-Teams gegen die Wertung von Chiles hatte die Jury nach Prüfung der Videoaufnahmen entschieden, ein Element der 23-Jährigen anzuerkennen und den Schwierigkeitswert nach oben zu korrigieren. Die Entscheidung fiel am 5. August erst nach der Verkündung der Platzierungen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Barbosu schon mit der Landesfahne über der Schulter in der Halle ihren dritten Platz gefeiert.
US-Turnverband schlägt zurück
Nun hat sich der amerikanische Turnverband mit einem offiziellen Statement erneut zu Wort gemeldet. Der Verband gibt an, den Antrag zur Überprüfung pünktlich und innerhalb der vorgeschrieben Frist eingereicht zu haben. „Das mit einem Zeitstempel versehene Videobeweismaterial, das USA Gymnastics am Sonntagabend vorlegte, zeigt, dass 47 Sekunden nach dem Aushang des Ergebnisses zum ersten Mal eine Anfrage am Anfragetisch gestellt wurde, gefolgt von einer zweiten Anfrage 55 Sekunden nach dem ursprünglichen Aushang des Ergebnisses“, behauptet der Turnverband.
Vorher hätte kein Videomaterial zur Verfügung gestanden, es wäre also nicht möglich gewesen, den Antrag früher einzureichen. Ob der Internationale Sportgerichtshof CAS reagiert – oder seine Entscheidung sogar revidiert – bleibt abzuwarten. Fest steht: Der Medaillen-Wirbel geht auch nach der olympischen Abschlussfeier weiter.
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