Lohnnebenkosten runter, Rot-Weiß-Rot-Karte stetig verbessern, Überstunden weniger besteuern, Bürokratie abbauen – die WK Tirol stellt altbekannte Forderungen an die Politik. Denn der Arbeitsmarkt hierzulande stehe weiterhin „unter Druck“.
„Es gibt nichts Neues unter der Sonne“, sagte einst König Salomo im Buch „Prediger“ in der Bibel. Nicht neu sind auch die Forderungen, die Martha Schultz, Vizepräsidentin der Wirtschaftskammer Österreich, und Tirols Wirtschaftskammer-Präsidentin Barbara Thaler an die Politik stellen. Hierzulande sei am Arbeitsmarkt eine Lücke von 17.000 Mitarbeitern, die sich bis zum Jahr 2040 um weitere 30.000 verschärfen werde.
Wie berichtet, herrscht in Tirol derzeit Vollbeschäftigung.
Die Rot-Weiß-Rot-Karte wurde schon verbessert, es gibt aber noch Luft nach oben, damit Arbeitskräfte aus dem Ausland zu uns kommen.
Martha Schultz
„Seit 2005 wird um 14 Prozent weniger gearbeitet“
Doch nicht nur wegen fehlender Arbeitskräfte stehe der „Arbeitsmarkt unter Druck“, wie auch der Titel der Pressekonferenz lautete. Seit dem Jahr 2005 werde um 14 Prozent weniger gearbeitet. Vollzeitarbeit müsse wieder attraktiver werden. „Hier ist die Kinderbetreuung ein großes Thema. Bei der Absetzbarkeit der Kosten braucht es Verbesserungen“, betont Schultz.
Verbesserungen fordert sie auch bei der Rot-Weiß-Rot-Karte. Einige habe es zwar schon gegeben, „doch es gibt noch Luft nach oben, damit ausländische Arbeitskräfte einfacher bei uns Fuß fassen können“.
Lohnnebenkosten erneut im Fokus
Altbekannt ist auch die Forderung nach einer Aufhebung des Saisonkontingentes für den Tourismus. Weiters nicht neu ist der Ruf nach einer Senkung der Lohnnebenkosten, damit nicht nur die Betriebe entlastet werden, sondern auch die Angestellten „mehr Netto vom Brutto haben“.
Aufmerksamen Lesern der „Krone“ auch bestens bekannt: Überstunden sollen weniger besteuert werden, denn zwei Drittel der Österreicher wären bereit, mehr zu arbeiten, wenn es sich rentieren würde. Selbiges wird für Pensionisten, die in der Rente weiterarbeiten wollen, gefordert.
„Deindustrialisierung hat in Tirol schon begonnen“
Thaler warnt einmal mehr vor einer Deindustrialisierung, die schon im Gange sei. Gebot der Stunde sei es, den Standort zu attraktivieren, „unter anderem mit Vorbehaltsflächen für Betriebserweiterungen“.
Nicht zuletzt die Forderung nach weniger Bürokratie. Auch diese ist „nichts Neues unter der Sonne“.
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