Bei der Premiere in Mörbisch abseits von den Fotografen, da sah Richard Lugner für einen stillen Moment zerbrechlich aus. Doch als das Blitzlichtgewitter aufflackerte, da lachte er wieder sein schelmisches Lachen. Gestärkt von einem Lebenselixier, das ihn gegen jeden noch so schweren gesundheitlichen Sturm zu rüsten schien.
Im letzten „Krone“-Interview mit Conny Bischofberger war er überzeugt: „Ich steh’ ja noch mitten im Leben.“ Einem so erfüllten, das er mit ungebrochener Freude feiern wollte: Flitterwochen, Geburtstag, kirchliche Hochzeit . . . Ein so urechter Wiener, der er auch im größten Pomp immer geblieben ist, geht eben nicht so schnell unter.
Ob man ihn mochte oder nicht, um den Lugner kam man nicht herum. Er war eine Institution, ließ das Society-Parkett beben wie kein anderer, und eigentlich war er ein männliches „It-Girl“, nein, ein „It-Baumeister“, lange bevor er Kardashian & Co. in die Staatsoper lud.
Für seinen letzten Auftritt hat er sich den Grinzinger Friedhof ausgesucht. Inmitten des lebenslustigen Heurigenorts und umgeben von einer unsterblichen Hautevolee: u. a. Peter Alexander, einer aus der Walzer-Dynastie Strauss, Society-Urmutter Alma Mahler-Werfel, und Gustav Mahler, der für Lugner unverzichtbare Staatsoperndirektor. Sogar sein geliebtes Zentrum der Medienwelt findet er hier mit Hans Dichand in der ewigen Nachbarschaft. Das passt zu ihm.
Haben Sie's weiter lustig, in Ihrer Unendlichkeit, Herr Lugner. Hier wird es leiser sein ohne Sie . . .
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