Seltenes Phänomen

Himmel über Österreich färbte sich plötzlich rot

Oberösterreich
13.08.2024 11:46

Die Augen vieler Österreicher waren in der vergangenen Nacht in den Himmel gerichtet: Während eines Gewitters färbte sich der Himmel plötzlich rot, vor allem im Salzkammergut war dieses Naturspektakel zu beobachten. Aber was steckt hinter diesem Wetter-Phänomen? Die „Krone“ sprach mit einem Meteorologen. 

Wer dieses Naturschauspiel beobachten wollte, durfte nicht vor dem Fernseher sitzen: Keine 20 Minuten lang war der Himmel um 20 Uhr etwa im Salzkammergut rot eingefärbt. Ebenso zu sehen war das alles auch über Salzburg. Ein ganz intensiver Farbton, der nur selten zu sehen ist. Zeitgleich zuckten auch einige Blitze, es begann auch zu nieseln – was dann auch einen Regenbogen entstehen ließ.

Das Höllengebirge im Salzkammergut leuchtete rot. Die Einheimischen sagen „Alpenglühen“ dazu.  (Bild: Loy Robert/Robert Loy)
Das Höllengebirge im Salzkammergut leuchtete rot. Die Einheimischen sagen „Alpenglühen“ dazu. 

Das Himmelleuchten hat etwas mit der Sonne zu tun
Warum der Himmel plötzlich so prächtig leuchtete? Dahinter steckt ein Wetterphänomen, wie der Salzburger Christian Ortner von GeoSphere Austria erklärt: „Was da generell dahinter steckt, ist eindeutig. Der Sonnenstand war sehr niedrig, es war ja schon Abend. Es war zudem viel hohe Bewölkung. Und die Wolken werden einfach angestrahlt von der untergehenden Sonne. Das extreme Rot ergibt sich, weil die Sonne extrem flach oder gerade noch über dem Horizont gestanden ist“, erklärt der Meteorologe. Er selbst wurde in der Stadt Salzburg Zeuge dieses Phänomens und war davon ebenso begeistert wie viele andere. 

Blick nach Westen nach Unterach am Attersee: vorne der See, dahinter der mächtige Schafberg (1783 Meter) (Bild: Loy Robert/Robert Loy)
Blick nach Westen nach Unterach am Attersee: vorne der See, dahinter der mächtige Schafberg (1783 Meter)

Warum das so ist, sei schlichte Physik, erklärt der Experte: „Das Licht hat einen längeren Weg durch die Atmosphäre. Es wird durch die dickere Atmosphäre gestreut, dann bleibt eigentlich nur noch ein Rot übrig.“

Meteorologe Christian Ortner erklärt das Wetterphänomen. (Bild: Yasmin Markl/ZAMG)
Meteorologe Christian Ortner erklärt das Wetterphänomen.

Keine großen Gewitter, trotzdem lösten Blitze Brände aus
Derartiges komme selten vor, sagt Meteorologe im Gespräch mit der „Krone“: „Es muss halt alles ein bisschen zusammenpassen mit der Bewölkung.“ Ganz generell sei die vergangene Nacht eher ruhig verlaufen. „Niederschlagsmäßig war es nicht wirklich tragisch in Oberösterreich. Im Salzburger Pongau und Pinzgau gab es massive Gewitter, auch mit Hagel. Ansonsten waren es in Oberösterreich nur Gewitterreste, die durchzogen sind. Im Salzkammergut hat es ganz leicht geregnet. Mehr los war in der ersten Nachthälfte im Innviertel“, sagt Ortner. In Fraham und im Mühlviertel in Oberösterreich lösten Blitzeinschläge allerdings zwei Brände aus.

Wie geht es jetzt wettertechnisch weiter? Für heute Abend werden intensive Gewitter erwartet. Im Flachland nicht vor Sonnenuntergang, im Gebirge soll es schon ab 17 Uhr blitzen und regnen. Ortner: „Es ist eine gewaltige Energie in der Luft, zudem ist die Luft sehr feucht und es ist sehr schwül. Das begünstigt das alles.“

Noch einmal Badewetter am Sonntag? 
Für die kommenden Tage erwartet Ortner, dass es untertags noch sehr heiß bleibt, allerdings würden immer wieder Gewitter durchziehen. Für Samstagvormittag erwartet der Wettermann Gewitter und eine Abkühlung auf 25 Grad. Auch für Sonntag erwartet Ortner keine höheren Temperaturen.

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