Die deutsche Fußball-Welt trauert um Willi Lemke! Der langjährige Manager von Werder Bremen verstarb im Alter von 77 Jahren an einer Hirnblutung. Das gab seine Familie bekannt.
Der langjährige Manager, der seit 1975 im Verein war, hatte gemeinsam mit Trainer Otto Rehhagel die erfolgreichen Werder-Jahre in den späten 1980er und frühen 1990er Jahren entscheidend mitgeprägt. In der Zeit von 1981 bis 1995 wurden die Bremer unter der Führung der beiden Macher Europapokalsieger der Pokalsieger, zweimal deutscher Meister und zweimal DFB-Pokalsieger. In die Ägide von Lemke fällt zudem der Pokalsieg 1999.
Schlagabtausch mit Uli Hoeneß
Legendär war Lemkes Feindschaft zu Bayern Münchens Uli Hoeneß. Beide lieferten sich Mitte der 80er Jahre mehrere Wortgefechte. Zur Erinnerung: Während Hoeneß seinen Bremer Kontrahenten als „Volksverhetzer“ titulierte, nannte Lemke Hoeneß den „Totengräber des Fußballs“. Aus der gegenseitigen Abneigung wurde später jedoch Akzeptanz, Respekt und letztlich sogar Freundschaft. Hoeneß hatte Lemke im August 2016 im Weser-Stadion zu dessen 70. Geburtstag gratuliert.
„Für die Medien waren unsere Auseinandersetzungen ein gefundenes Fressen: Auge um Auge, Zahn um Zahn. Ich wurde oft gefragt, ob das Show war, fürs Geschäft – oder ob wir uns tatsächlich nicht gemocht haben. Ich antwortete immer: Wir haben uns nicht gemocht“, hatte Lemke einst im FC Bayern-Magazin 51 geschrieben.
Auch in der Politik tätig
Lemke war auch politisch tätig. Er war Senator für Bildung und Wissenschaft sowie Inneres und Sport in Bremen (1999 bis 2007) und UN-Sonderberater für Sport (2008 bis 2016). Dem SV Werder blieb er weiterhin treu und gehörte insgesamt 17 Jahre dem Aufsichtsrat an.
In der Todesanzeige der Familie heißt es: „Sein Tod macht uns sehr traurig und fassungslos, aber wir hatten das große Glück, dass wir ihn in seinen letzten Lebensstunden gemeinsam begleiten konnten. Nach einem bewegten beruflichen Leben als Werder-Manager, Senator und UN-Sonderbotschafter bleibt Willi uns vor allem als liebevoller, fürsorglicher Ehemann, Vater, Opa und Familienmensch in Erinnerung, der das Leben und die Freundschaften liebte und pflegte.“
„Willi Lemke gehört zu den größten Werderanern aller Zeiten. Die Nachricht von seinem plötzlichen Tod hat uns schockiert und macht uns tieftraurig“, so Dr. Hubertus Hess-Grunewald, Präsident und Aufsichtsratsvorsitzender des SV Werder Bremen. „Willi bleibt uns als innovative, kämpferische, leidenschaftliche, ehrgeizige und streitbare Persönlichkeit in Erinnerung. Dabei war er stets menschlich und immer auch versöhnlich. Nur wenige Menschen werden so sehr mit Werder in Verbindung gebracht wie Willi Lemke. Sein Wirken – auch über unseren Verein und Bremen hinaus – war außergewöhnlich und vorbildlich. Er war ein Weltbürger, der immer auch Hanseat geblieben ist. Unsere Gedanken sind in dieser schweren Zeit bei seiner Familie.“
Lemke hinterlässt seine Ehefrau Heide und vier Kinder.
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