COPD-Kranke leiden

Hohe Temperaturen sind große Gefahr für die Lunge

Gesund
14.08.2024 06:00

30 Grad Celsius oder mehr sind heutzutage keine Seltenheit und für viele von uns alles andere als angenehm – ja sogar gefährlich für die Gesundheit. Lesen Sie hier, warum besonders COPD-Patienten an heißen Tagen leiden und wie man diese, auch ohne Erkrankung, gut übersteht.

Vor allem Tage, an denen das Quecksilber auf fast 30 Grad oder mehr klettert, verlangen uns einiges ab und stellen für den menschlichen Körper eine enorme Belastung dar. Besonders leiden jedoch Lungenkranke, wie etwa COPD-Patienten.

Im Zuge dieser chronisch obstruktiven Lungenerkrankung kommt es durch eine Einengung der Atemwege zu einer Minderbelüftung des Organs und andauernder Atemnot. Heiße Tage machen zusätzlich zu schaffen, weil der Organismus durch eine Steigerung der Atemfrequenz Wärme über die Lunge nach außen abgibt.

Patienten droht Überhitzung und starke Atemnot
„Meist können Menschen mit COPD die Atemfrequenz aber nicht oder nur unzureichend erhöhen, weshalb die überschüssige Wärme im Körper bleibt. Bei einer Überhitzung tritt dann mitunter eine Verstärkung der Atemnot ein. Zusätzlich sinkt der Blutdruck aufgrund einer hitzebedingten Erweiterung der Blutgefäße, wodurch Herz-Kreislauf-Probleme und Bewusstlosigkeit drohen“, erklärt Prim. Dr. Bernhard Baumgartner, Leiter der Lungenabteilung im Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck, OÖ.

Massive Atemnot und Kreislaufprobleme drohen
„Kommt es bei diesen Patienten zu einer Atemfrequenzsteigerung, droht eine Überblähung der Lunge, weil bei COPD nicht das gesamte Luftvolumen abgeatmet werden kann. Auch dann sind verstärkte Atemnot, Kurzatmigkeit und Kreislaufprobleme die Folgen“, ergänzt der Facharzt.

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Kommt es zu einer Steigerung der Atemfrequenz, sind oft verstärkte Atemnot, Kurzatmigkeit und Kreislaufprobleme die Folgen.

(Bild: Dominik Derflinger / OÖG / 2023)

Prim. Dr. Bernhard Baumgartner, Leiter der Lungenabteilung im Salzkammergut Klinikum Vöcklabruck, OÖ

Noch dazu wissen viele Patienten gar nichts von ihrer Erkrankung, weil sie mit Symptomen wie andauerndem Husten, Auswurf oder Atemnot spät oder gar nicht zum Arzt gehen.

„Dabei kann COPD zu einer dauerhaften Verengung der Bronchien, Entzündungen der Lunge oder bleibenden Schädigungen des Lungengewebes führen und im schlimmsten Fall lebensbedrohlich werden“, so Prim. Baumgartner. Immerhin zählt das Leiden in Österreich zu den häufigsten Todesursachen – nicht zuletzt deshalb, weil die Zahl der Hitzetage steigt.

Tipps des Experten, wie Erkrankte heiße Tage besser überstehen:

  • Wer unter COPD leidet, sollte sich nicht zu viel der Hitze aussetzen und – v. a. mittags und nachmittags – ein abgedunkeltes bzw. gekühltes Zimmer oder zumindest einen Schattenplatz aufsuchen.
  • Körperliche Anstrengung möglichst vermeiden.
  • Räume lüften, wenn die Außentemperaturen am niedrigsten sind.
  • Zum Abkühlen ein Tuch in kaltem Wasser tränken und auf das Gesicht legen. Gut hilft auch ein Fußbad.
  • Viel trinken. Durch Schwitzen hat der Körper zwar ein gutes Mittel gegen Überhitzung, jedoch muss die ausgeschwitzte Flüssigkeit samt verloren gegangenen Salzen und Mineralien wieder nachgefüllt werden. Zuckerhaltige Getränke, Alkohol, Schwarzen Tee und Kaffee aber eher meiden.
  • Schweres Essen belastet den Energiehaushalt. Daher auf „leichte“ Nahrungsmittel wie Salate, Obst, gedünsteten Fisch, mageres Fleisch oder Gemüsesuppen setzen. Statt drei großen mehrere kleine Mahlzeiten essen.
  • Leichte, weit geschnittene Kleidung aus Naturfasern lässt mehr Luft an den Körper als synthetische Stoffe wie Polyester.
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