Wie die Stadt und ihre Bewohner mit den enttäuschten Fans von Sängerin Taylor Swift am Wochenende nach der Konzertabsage umgingen, rührt die ganze Welt und lässt Wien rund um die Welt in bestem Licht dastehen.
Nach der Absage der Taylor-Swift-Konzerte sprachen Wiens Touristiker noch ebenso düster wie unverhohlen von einer „Katastrophe“ für die Stadt, nun schweben sie auf Wolke sieben: Wie Wien und seine Bevölkerung aus Tausenden enttäuschten Konzertgästen fröhlich feiernde Wien-Fans gemacht hat, hat die ganze Welt beeindruckt.
„Charme-Offensive“ statt „Krisenmodus“
„Ein Desaster wurde zum Image-Triumph“, kann Wien-Tourismus-Direktor Norbert Kettner sein Glück kaum fassen. Die Swifties hätten „die Stadt in Besitz genommen und die Stadt ließ sich in Besitz nehmen. Die Welt wurde Zeuge dieser Übernahme, mit der Botschaft, dass Wien auch in der jungen Zielgruppe als moderne, progressive und lebenslustige Weltstadt wahrgenommen wird.“ Entsprechend schnell habe man in der Kommunikation „rasch vom Krisenmodus in die ,Charme-Offensive‘ gewechselt.
Zu Hunderttausenden verbreiten sich nach wie vor Social-Media-Postings von friedliche feiernden Menschenmassen in der Innenstadt, lächelnden Polizisten mit Freundschaftsarmbändern, Singnachmittagen in Kirchen, zu Tausenden die Gratis-Eintritte in Museen und Bäder nützenden Swifties und vielem mehr, versehen mit rührenden Dankesbotschaften wie „Wien, ich hab Dich nie mehr geliebt“, „Wir haben aus etwas Negativem Magie erschaffen“, „Vienna, I love you so much“, „In Wien geschieht gerade eine Liebesgeschichte“ und Tausenden anderen Komplimenten mehr.
Wien Tourismus zählte rund um die Welt 90.000 Medienberichte, die davon erzählten, wie willkommen sich die gestrandeten Swifties am Ende in Wien fühlten.
Allein die Social-Media-Kanäle von Wien Tourismus hatten 20.000 Likes für ihre Postings zum Wochenende. Dazu kommt weltweites Medienecho: „Die Swifties haben Österreich übernommen“, vermeldete der Sender CNN, die „Zeit“ titelte „Thank you, Swiftienna!“, die „Frankfurter Allgemeine“ ähnlich mit „So tröstete Wien die Swifties“ und das italienische „Panorama“ schrieb, Wien habe „als perfekter Zufluchtsort ein Exempel für Mut und Widerstandskraft geliefert“.
Auch in Wien klingt das Wochenende nach: Der Kultklub U4, der sich unversehens durch eine verlorene Wette zum „Swifty Palace“ verwandelt sah (und Wort hielt), sinnierte etwa auf der Social-Media-Plattform X: „Wir haben eindrucksvoll erlebt, was guter Wille, Empathie, Solidarität und gemeinsames Anpacken bewirken kann.“ Das sei die „Blaupause“ für die Antwort auf jeden religiösen und politischen Extremismus, „nutzen wir sie bitte!“
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