Nach der Absage der Taylor-Swift-Konzerte in Wien wegen Anschlagsplänen stehen Sicherheitsbehörden in Alarmbereitschaft – Kontrollen bei Großveranstaltungen sollen intensiviert werden. Seit Mittwochfrüh steht nun das Frequency Festival in St. Pölten in den Startlöchern. Eine Mitarbeiterin wandte sich besorgt an die „Krone“ – doch der Veranstalter kann beruhigen.
Eine Woche ist es mittlerweile her, dass die Konzerte von Megastar Taylor Swift wegen Terrorplänen vom Veranstalter Barracuda Music abgesagt werden mussten. Die Enttäuschung war und ist bei den Fans groß. Sofort wurden für die nächsten Großveranstaltungen Einsatzkonzepte nachgeschärft.
Neben den Coldplay-Konzerten, die nächste Woche in Wien über die Bühne gehen sollen, steht zunächst das Frequency Festival mit Ed Sheeran am Mittwoch auf der Tagesordnung der Exekutive.
Polizei ruft zur Wachsamkeit auf
Die Polizei ruft zudem Gäste auf, wachsam zu sein und verdächtige Beobachtungen zu melden. Doch wie sieht es eigentlich bei den Mitarbeitern der Veranstaltung aus? Eine Insiderin wandte sich an die „Krone“ – sie will anonym bleiben.
„Habe ein mulmiges Gefühl ...“
„Wir werden kaum bis gar nicht kontrolliert.“ Ein Blick des Securitypersonals auf die Crew-Armbänder würde reichen. „Dann winken sie uns schon rein“, erzählt die junge Frau. Mit dem Armband könne man sich sogar Zutritt bis auf die Bühne verschaffen – ohne weitere Kontrollen.
„Schon komisch“
Besonders im Hinblick darauf, dass die Konzerte von Taylor Swift ja wegen Terrorverdachts abgesagt wurden. Das macht auch der jungen Frau Sorgen: „Ich habe zuerst gar nicht darauf geachtet, aber dann haben wir in unserer Gruppe darüber gesprochen, dass das schon komisch ist. Ich habe ein mulmiges Gefühl“, sagt sie gegenüber der „Krone“.
Ein weiterer Kritikpunkt: „Die Sicherheitskräfte sind überwiegend junge Burschen. Meiner Einschätzung nach höchstens 20 Jahre alt. Sie machen nicht den Eindruck von geschulten Securitymännern.“
Die Sicherheitskräfte sind überwiegend junge Burschen, sie machen nicht den Eindruck von geschulten Securitymännern.
Eine Crew-Mitarbeiterin
Im Vorfeld des Festivals angekündigte Verschärfungen sind somit – zumindest beim Personal – offenbar nicht eingetreten: „Ich habe das Festivalgelände verlassen und war noch einkaufen, auch als ich zurückkam, hat mich niemand kontrolliert – egal bei welchem Eingang. Wir können ein- und ausgehen, wie und wo wir wollen.“
Fehlende Fahrzeugkontrolle auf Gelände
Beim Aufbau sei die Mitarbeiterin mit ihren Kollegen mit dem Auto auf das Gelände gefahren, auch dieses wurde nicht kontrolliert: „Wir hätten da alles mit hineinnehmen können. Angefangen bei Glasflaschen, die eigentlich verboten sind …“
Alle Crewmitglieder wurden genauestens sicherheitspolizeilich durchleuchtet.
Frequency-Veranstalter Harry Jenner
Frequency-Veranstalter Harry Jenner von Barracuda Music sieht die Vorwürfe gelassen. Auf „Krone“-Nachfrage beteuert er, dass man alle Crewmitglieder schon seit Jahren kenne und sie außerdem bereits im Vorfeld „genauestens sicherheitspolizeilich durchleuchtet“ worden seien.
Bewegungsfreiheit wichtig für Organisation
Dem Vorwurf, dass die Securitys zum Teil noch zu jung sein könnten, entgegnet Jenner, dass man erst bei Volljährigkeit eingestellt werden könne. Zumindest 18 sollten die Burschen also sein. Dass sich die Mitarbeiter dann frei am Gelände bewegen dürfen, sei außerdem essenziell für die Organisation.
Das Frequency sei „eine der sichersten Veranstaltungen überhaupt“, beruhigt Jenner – und das Sicherheitskonzept sei nach den Vorkommnissen in Wien noch einmal nachgeschärft worden, weshalb man auch mit längeren Wartezeiten durch Kontrollen rechnen sollte.
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