Mutwillig vergiftet?
Borneo: Rätsel um zehn tote Zwergelefanten
Die in den vergangenen Wochen in Sabah, dem malaysischen Bundesstaat an der nördlichen Spitze Borneos, tot aufgefunden Elefanten dürften derselben Herde angehört haben und waren im Alter von vier bis 20 Jahren, sagte Sen Nathan, der leitende Tierarzt des Sabah Wildlife Department. Sieben waren weiblich und drei männlich.
Laut den Ergebnissen der Autopsie verendeten die Tiere aufgrund von schweren Blutungen und Geschwüren in ihrem Verdauungstrakt. "Wir vermuten stark, dass die Todesursache eine Form von akuter Vergiftung durch etwas, das sie gegessen haben, ist. Aber wir warten noch auf die Laborergebnisse", so Nathan.
"Ein sehr trauriger Tag für den Tierschutz"
Rätselhaft bleibt auch das Motiv für eine mögliche vorsätzliche Vergiftung: Denn Anzeichen dafür, dass die Elefanten Wilderern zum Opfern fielen, gebe es laut Umweltminister Masidi Manjun nicht - in der Region waren in den vergangenen Jahren einige Elefanten für ihre Stoßzähne getötet worden. "Dies ist ein sehr trauriger Tag für den Tierschutz und Sabah. Der Tod dieser majestätischen und stark gefährdeten Elefanten ist ein großer Verlust für den Staat ", sagte Manjun in einer Erklärung.
Eine Einsatzgruppe, an der auch die Naturschutzorganisation WWF beteiligt ist, soll die rätselhaften Todesfälle nun aufklären. Manjun kündigte harte Strafen an, wenn sich der Verdacht bestätigt und die Täter gefunden werden. "Wenn diese armen Elefanten in der Tat böswillig vergiftet wurden, werde ich persönlich dafür sorgen, dass die Schuldigen vor Gericht gebracht werden und für ihre Verbrechen bezahlen", versprach der Umweltminister.
Lebensraum wird immer kleiner
In der Wildnis der Insel im Südosten Asiens leben nur noch etwa 1.500 der vom Aussterben bedrohten Borneo-Zwergelefanten. Der natürliche Lebensraum der ausgewachsen maximal rund 2,5 Meter großen Tiere verkleinert sich zunehmend durch Rodungen der Wälder. Bekannt für ihre kindlichen Gesichter, ihre großen Ohren und langen Schwänze, waren die Zwergelefanten erst im Jahr 2003 aufgrund von DNA-Tests offiziell zu einer eigenen Subspezies erklärt worden.
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