Das Hautkrebs-Risiko per Handy-App erkennen: Mit dieser Idee sorgt das steirische Start-up Medaia seit Jahren für Furore im Gesundheitssektor. Portugals Gesundheitsministerium setzt bereits auf das steirische Know-how, demnächst kommen wohl noch andere Länder dazu.
„Skin Screener“ nennt sich die Handy-App, mit der das steirische Start-up Medaia GmbH seit einigen Jahren den europäischen Gesundheitsmarkt erobert. Wie funktioniert die App? Nutzer müssen dafür aus rund 15 Zentimetern Abstand ein Bild mit der Handykamera machen, die künstliche Intelligenz der App wertet die Bilder dann aus und gibt das Risiko für eine bösartige Hautveränderung und ein erhöhtes Hautkrebsrisiko wieder.
„Derartige digitale Angebote werden in den kommenden Jahren sicher noch viel beliebter werden, weil sie dabei helfen, vorab einzuschätzen, welche medizinischen Behandlungen wie dringend nötig sind“, sagt Medaia-CEO Albin Skasa. Gerade in Zeiten des Personalmangels im Gesundheitswesen stellen solche Apps also eine wichtige Entlastung dar.
In Portugal etwa setzt das Gesundheitsministerium bereits auf die App aus der Steiermark. „Wir sind mitten in der Umsetzung eines Pilotprojekts. Unsere App soll dort in eine digitale Plattform für Vorsorgemaßnahmen inkludiert werden“, sagt Skasa. Und Portugal ist nicht das einzige Land: „Aktuell sind wir in den letzten Zügen der Verhandlung mit einer Beschaffungsagentur, die für 76 der 92 deutschen Krankenkassen zuständig ist“, so Skasa. Und auch aus Malta gebe es bereits konkretes Interesse.
In Österreich ist die App zwar erhältlich (ein Scan ist gratis, danach muss man bezahlen), wird aber nur von einigen Privat-Versicherungen übernommen. „Wir hoffen aber, dass sich mit der neuen E-Health-Strategie des Bundes hier bald schon Bewegung ergeben wird“, so Skasa. Seitens der Förderungsbank des Bundes gab es zuletzt eine Kredit-Haftung in der Höhe von 750.000 Euro. „Das ermöglicht uns wichtige weitere Entwicklungsschritte“, sagt Skasa.
Übrigens: Alt-Kanzler Sebastian Kurz, der im Jahr 2022 medienwirksam als Investor bei den Steirern eingestiegen war, hat sich mittlerweile zurückgezogen. Stattdessen setzt Medaia nun vermehrt auf Crowdfunding: „Mit dieser Maßnahme konnten wir zuletzt rund 130.000 Euro sammeln, um unsere App auch in den Benelux-Ländern, Skandinavien und Neuseeland auf den Markt zu bringen“, sagt Skasa. Ein Ende der Erfolgsgeschichte ist also noch nicht in Sicht.
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