Disput in Innsbruck

Suche nach Pflegekräften: Teure Reise nach Vietnam

Tirol
15.08.2024 08:09

Innsbruck will in Fernost Fachkräfte für eine Pflege-Offensive rekrutieren. Die Reise ist gebucht, aber wer fährt, ist unklar. Die Opposition kritisiert das Vorhaben als „modernen Kolonialismus“: Pflegemodelle für Familien sollten zuerst ausgebaut werden. 

Personalrekrutierung in Drittstaaten: Das sieht die Pflegestrategie der Innsbrucker Stadtregierung ausdrücklich vor – neben Attraktivierung der Arbeitsbedingungen und weiteren Maßnahmen zur Gewinnung von Pflegepersonal.

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Vizebürgermeister Georg Willi wäre als Ressortführender für Pflege und Außenbeziehungen wohl prädestiniert. Aber er will nicht.

Stadtrat Markus Stoll (Das Neue Innsbruck)

Büromitarbeiterin Willis war Fixstarterin
Zu diesem Zweck ist nun eine Delegationsreise zu Ausbildungseinrichtungen und Kooperationspartnern nach Vietnam geplant. Im Stadtsenat ging es am Mittwoch darum, das dafür veranschlagte Budget von rund 10.000 Euro freizugeben. Doch wie so oft spießt es sich an Details.

Im konkreten Fall darum, wer mitfährt. Die Minimalforderung der Stadträte Markus Stoll (Das Neue Innsbruck) und Markus Lassenberger (FPÖ) war, dass zumindest ein ressortverantwortlicher Politiker mit von der Partie sein müsse.

Willi und der CO₂-Abdruck
Nominiert war von Regierungsseite zunächst nur eine Mitarbeiterin aus dem Büro von Vizebürgermeister Georg Willi. „Er selbst wollte mit Hinweis auf den CO₂-Abdruck, den die Reise verursacht, nicht teilnehmen“, berichtet Stoll auf Anfrage der „Krone“. Weil sich die Regierungsseite weigerte, darauf einzugehen, brachten FPÖ und Das Neue Innsbruck ein Minderheitenvotum ins Spiel: Dann hätte die Sache im Gemeinderat entschieden werden müssen. Das wäre aber erst nach dem offenbar bereits gebuchten Termin möglich gewesen.

Eilige Suche nach Kompromiss
Der Kompromiss war, dass doch ein sachkundiger politischer Vertreter nominiert wird. Mit den Stimmen der Regierungsparteien SPÖ, Grüne und JA wurden die Mittel freigegeben. Stadtrat Stoll steht dem Vorhaben kritisch gegenüber: „Das ist moderner Kolonialismus! Die Stadt soll zuerst Pflegemodelle in den Familien ausbauen.“ 

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