Blitze, Überschwemmungen und Muren: Zwei Nächte in Folge rückten über 1700 Einsatzkräfte im ganzen Land aufgrund der schweren Unwetter aus. Die Schäden sind immens. Jetzt wird aufgeräumt. Ein Meteorologe gibt den „Krone“-Lesern einen Ausblick. Vorweg: Es bleibt gewittrig.
Es geht von ganz früh bis ganz spät, erzählt Klaus Portenkirchner während im Hintergrund der nächste Einsatz im Funk zu hören ist: ein Waldbrand bei Weißbach, ausgelöst durch Blitzschlag. „Zurzeit gibt es alles Mögliche“, erzählt der Pinzgauer Bezirksfeuerwehrchef über seine Eindrücke. Ob Murenabgänge, Überschwemmungen und Brände bis hin zum Wespennest. „Wir haben aber noch Reserven und sind schon gut eingespielt“, lobt der Dientener die Ehrenamtlichen und unterstreicht die „hervorragende Zusammenarbeit“.
Wie berichtet, entluden sich starke Gewitter in den Nächten auf Dienstag und auf Mittwoch: Zusammengerechnet waren mehr als 1700 Ehrenamtliche an insgesamt 319 Einsatzorten aktiv. Untertags wird bei hohen Temperaturen aufgeräumt, wie am Mittwoch: Vor allem Wildbachsperren müssen frei geräumt werden, falls ein Geschiebe wieder nachkommt – bekanntlich bleibt es gewittrig. Auf der gesperrten Wagrainer Bundesstraße prüfte der Landesgeologe Gerald Valentin die Lage: „Bei so großen Regenmengen haben sich diese Woche zigtausende Tonnen Material in Bewegung gesetzt und die Straße stark in Mitleidenschaft gezogen.“
Der Geologe weiß, um die „bekannte Problemstelle“ bedingt durch das weiche Schiefergestein. Die Straßenmeistereien und Firmen räumen unter Hochdruck auf. Zumindest zwei Wochen lang wird die B164 gesperrt bleiben – der Verkehr weicht über die A10 aus. Und: Teile der Liechtensteinklamm in St. Johann sind gesperrt.
Meteorologe: „Wegen Hitze mehr Energie in der Luft“
So wie in den vergangenen beiden Tagen wird es auch in den nächsten Tagen weitergehen. Mit einem Aber: „Der Höhepunkt war schon in der Nacht auf den Dienstag“, weiß Christian Ortner von der Geosphere Austria (vormals ZAMG).
Jedoch sagt der Experte im „Krone“-Gespräch auch: „Es ist schwer zu sagen, wo genau sich ein Gewitter entladen wird.“ Die Salzburger sahen auch auffallend viele Blitze. Warum? Das ließe sich schwer sagen, da die Forschung hier noch nicht so weit ist. Aber allgemein erklärt Ortner: „Intensive Gewitter leben von schwülen Verhältnissen. Und je feuchter die Luft im Boden, desto mehr Energie ist in der Luft und desto mehr kracht es.“
Heute, Mittwochabend, komme es jedenfalls wieder zu Unwettern: „Schwerpunkt dürfte aber das südliche Bayern sein.“ Ab Samstag soll es aber nicht mehr ganz so heiß werden, kündigt der Wetter-Experte an: „Da werden sich überall Schauer ausbreiten und die Luft kühlt etwas ab.“ Statt 30 Grad am Thermometer wird es dann eher 25 geben – also weiterhin sommerlich.
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