„Tötet in der Ukraine“

Verurteilter im Nemzow-Mordfall zieht in den Krieg

Ausland
14.08.2024 22:30

Ein Verurteilter im Fall des ermordeten Kremlgegners Boris Nemzow hat sich für den Kriegseinsatz in der Ukraine gemeldet. Er sei im russisch besetzten Mariupol stationiert, berichtete die regierungskritische Zeitung „Nowaja Gaseta“ aus dem Exil.

Derzeit soll er aber Urlaub in seiner Heimat in der russischen Teilrepublik Tschetschenien im Nordkaukasus machen. Nachdem er für den Dienst unterschrieben hatte, sei er im März begnadigt und freigelassen worden, meldete die staatliche Nachrichtenagentur Tass. Demnach unterschrieb der Mann einen Einjahresvertrag mit dem Verteidigungsministerium.

„Verhöhnung des Gedenkens“
„Er beteiligte sich an dem Mord an Nemzow und geht jetzt in der Ukraine töten“, kritisierte der Kremlgegner Ilja Jaschin. „Das ist natürlich eine Verhöhnung des Gedenkens an meinen gestorbenen Freund.“ Jaschin kam kürzlich bei dem Gefangenenaustausch zwischen Russland und den westlichen Staaten frei. Er lebt im Exil in Deutschland und hatte eng mit Nemzow zusammengearbeitet.

Der ehemalige Vize-Regierungschef war 2015 erschossen worden. Zwei Jahre später hatte ein Gericht in Moskau den mutmaßlichen Mörder und vier Komplizen aus dem Nordkaukasus zu langen Haftstrafen verurteilt. Nemzows Familie beklagt jedoch, dass nie wirklich nach den Drahtziehern gesucht worden sei. Er gehörte zu den schärfsten Kritikern des russischen Präsidenten Wladimir Putin.

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