Hinterbliebene wütend
Abstürze: Nächster Boeing-Vergleich rückt näher
Das US-Justizministerium befürwortet einen Vergleich mit Boeing in der 737-MAX-Krise, die Hunderten das Leben kostete. Der Deal verpflichtet das Unternehmen, die gesetzliche Höchststrafe zu akzeptieren. Hinterbliebenen dürfte das jedoch zu wenig sein.
„Die Einigung ist eine starke und wichtige Lösung, die Boeing zur Verantwortung zieht und dem öffentlichen Interesse dient“, erklärte das Ministerium am Mittwoch in einem Gerichtsdokument.
Der Deal verpflichte Boeing, die gesetzliche Höchststrafe von 487,2 Millionen Dollar (442,15 Mio. Euro) zu akzeptieren, zusätzlich zu den Milliarden, die das Unternehmen bereits im Rahmen eines Vergleichs von 2021 und laufender Zivilklagen gezahlt habe. Der Vergleich biete auch „keine Immunität für anderes Fehlverhalten, einschließlich des Vorfalls mit Alaska Airlines“.
Hinterbliebene pochen auf harte Strafe
Angehörige der 346 Todesopfer der beiden 737-MAX-Abstürze in Indonesien 2018 und Äthiopien 2019 hatten zuvor die Ablehnung des Vergleichs und eine deutlich höhere Strafe gefordert. Boeing reagierte zunächst nicht auf eine Anfrage von Reuters zur Stellungnahme.
Boeing hatte im vergangenen Monat einem Vergleich zugestimmt, sich in einer Anklage wegen krimineller Verschwörung zum Betrug schuldig zu bekennen, nachdem das Unternehmen gegen eine aufschiebende Vereinbarung von 2021 verstoßen hatte.
Wissentlich falsche Angaben gemacht
Das US-Justizministerium erklärte, Boeing habe der US-Luftfahrtbehörde FAA wissentlich falsche Angaben über wichtige Software der 737 MAX gemacht. Es könne jedoch nicht zweifelsfrei nachweisen, dass der Betrug von Boeing direkt und unmittelbar zu den Abstürzen der 737 MAX geführt habe.
Das Justizministerium führt derzeit eine separate strafrechtliche Untersuchung des Vorfalls mit einer 737 MAX 9 von Alaska Airlines vom 5. Jänner durch, bei dem kurz nach dem Start ein Teil der Kabinenwand wegen fehlender Bolzen herausgebrochen war.
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