"Wir bekommen einen großartigen Spieler dazu, wissen, was er an Qualität einbringen kann", freute sich Austria-Trainer Peter Stöger über die Verstärkung. Da Barazite bei Monaco voll im Training stand, sollte seine körperliche Fitness passen. Über die Integration in die Mannschaft machte sich Stöger keine Gedanken: "Er kennt den Klub und einige Mitspieler und hat in der österreichischen Liga schon gezeigt, was wichtig ist."
Magere Bilanz bei Monaco
Barazite war nach einigen sehenswerten Auftritten in der Europa League vor einem Jahr um kolportierte 4,5 Millionen Euro nach Monaco gewechselt, wo er einen Vertrag bis 2016 erhielt. Seither absolvierte der Offensivspieler für den französischen Zweitligisten in zwei Halbsaisonen aber nur elf Meisterschaftseinsätze und blieb dabei ohne Torerfolg. In dieser Saison gelang ihm nur im Ligacup ein Treffer. Bei Monacos Star-Trainer Claudio Ranieri spielte er keine Rolle mehr.
Die Austria gab im Winter mit Roland Linz einen Topverdiener ab, Interesse an einer Rückholung von Barazite war unmittelbar nach dem Abgang von Linz aufgekommen. Nach langwierigen Verhandlungen glückte der Coup erst am vorletzten Tag der Transferperiode. "Es waren sehr harte, aber von allen Seiten faire Verhandlungen", betonte Austrias Sport-Vorstand Thomas Parits. Barazite habe andere Angebote - kolportiert wurden Interessenten aus Deutschland - abgelehnt und sich für seinen Ex-Verein entschieden. Über die Leihgebühr vereinbarten die Klubs Stillschweigen.
Austria als "Brückenbauer"
Einfach sei es nicht gewesen, den Striker zurück nach Favoriten zu lotsen, betonte Wirtschaftsvorstand Markus Kraetschmer: "Schließlich hat Barazite vor einem Jahr den Vertrag seines Lebens bei Monaco unterschrieben, der auch drei Jahre läuft. Aber er ist erst 22 Jahre alt und will Fußball spielen. Er hat gesehen, welche Brücken er sich mit seinen Leistungen für die Austria bauen kann. Damit haben wir letztlich ihn und sein Management überzeugt."
Die Austria weilte bis Mittwoch im Trainingscamp im türkischen Lara, Barazite wird am Abend in Wien erwartet. Weil die Mannschaft bis Samstag trainingsfrei hat, wird der Niederländer nach den obligatorischen medizinischen Tests erst am Wochenende voll ins Training einsteigen. Die erste Frühjahresrunde steigt für die in der Liga sieben Zäher vor Salzburg liegende Austria am 17. Februar mit dem Derby gegen Rapid.
Stöger: "Klares Commitment an alle Fans"
In der Verpflichtung des Angreifers sieht Stöger jedenfalls ein Zeichen. "Dieser Transfer ist ein klares Commitment an alle Fans und Sponsoren, dass der Klub unbedingt die Chance nützen möchte, um Meister werden zu können." Der Konkurrenz aus Salzburg und Hütteldorf dürfte dies ebenfalls nicht entgangen sein.
Bleibt die Frage, wen Barazite aus der im Herbst funktionierenden violetten Offensivabteilung um Torjäger Philipp Hosiner ersetzen soll. An der Integration ins Austria-System sollte er laut Stöger ("Ein guter Spieler passt in jedes System.") nicht scheitern.
Freuen dürfte den Austria-Coach jedenfalls der verstärkte Konkurrenzkampf. Hosiner selbst sah auf die mögliche Rückkehr von Barazite angesprochen zuletzt ebenfalls nur positive Aspekte: "Ich habe immer einen Schritt in meiner Entwicklung gemacht, wenn ich noch eine größere Konkurrenz gehabt habe. Da muss man in jedem Training noch mehr geben."
Kommentare
Da dieser Artikel älter als 18 Monate ist, ist zum jetzigen Zeitpunkt kein Kommentieren mehr möglich.
Wir laden Sie ein, bei einer aktuelleren themenrelevanten Story mitzudiskutieren: Themenübersicht.
Bei Fragen können Sie sich gern an das Community-Team per Mail an forum@krone.at wenden.