Ein Öko-Unternehmen aus Niederösterreich will mit der Entwicklung neuer CO2-Zertifikate nicht nur Treibgas-Emissionen senken, sondern auch Alternativen zu Regenwaldhölzern liefern.
Um die Folgen der Klimakrise so gering wie möglich zu halten, ist die Reduktion des CO2-Ausstoßes unvermeidlich. Doch nicht immer lässt sich das so einfach – oder überhaupt – umsetzen. Hier kommt dann die sogenannte CO2-Kompensation ins Spiel. Institutionen, Firmen oder auch Private können Zertifikate – eine Art CO2-Gutschein – kaufen, die durch die Unterstützung umweltschonender Maßnahmen die eigenen Emissionen ausgleichen.
Das Unternehmen Naturevest mit Sitz in Kilb im Bezirk Melk hat nun federführend an der Entwicklung eines Standards für das neue Zertifikat „Proba“ mitgearbeitet. Eine wesentliche Rolle spielen dabei die Paulownia-Bäume, die zu den am schnellsten wachsenden Baumarten der Welt zählen. Monatelang wurde mit Unterstützung des blau-gelben Betriebs eine Methodologie zur Berechnung der CO2-Bindung dieser Pflanzen entwickelt.
Herauszufinden, wie viel Kohlendioxid diese Baumart überhaupt aufnehmen kann, war die größte Herausforderung bei der Entwicklung des neuen Zertifikats. „Wir kennen jetzt alle Speicherkapazitäten von der Wurzel bis zu den Blättern – und das bei unterschiedlichen Wachstumsphasen“, freut sich Geschäftsführer Leopold Sandler.
Das Spannende an den Bäumen ist, dass sie bis zu zehnmal schneller als bei uns bekannte Baumarten wachsen. Das bedeutet, sie können auch um diesen Faktor mehr CO2 als herkömmliche Hölzer binden.
Leopold Sandler, Geschäftsführer von Naturevest
Bild: naturevest
Plantage mit 130.000 Bäumen
Für diese Erkenntnisse wird seit 2017 eine Paulownia-Plantage mit mittlerweile rund 130.000 Bäumen auf brachliegenden Flächen in Kroatien betrieben. Das Ergebnis: „Sie wachsen bis zu zehnmal schneller als bei uns bekannte Baumarten und können dadurch auch um diesen Faktor mehr CO2 binden“, so Sandler. Die Kosten für diese Zertifikate liegen zwischen 50 und 70 Euro pro Tonne CO2.
Weitere Eigenschaften macht Holz interessant
Doch nicht nur das: Der Paulownia-Baum hat einen hohen Flammpunkt, ist extrem leicht und stellt in geschlägerter Form eine Alternative zu Edelhölzern dar, die im Amazonas gefällt werden. Aufgrund seiner Leichtigkeit und Stabilität wird er auch „nachwachsendes Aluminium“ genannt. „Sie können für viele Industriezweige genutzt werden“, so Sandler.
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