Erholung erst 2025

Nach Kündigungen: So kämpft sich Niceshops zurück

Steiermark
16.08.2024 06:30

Nach der Kündigung von 90 Mitarbeitern hat sich der steirische Onlinehändler Niceshops stabilisiert. Die Krise im Handel dauert aber an, mit einer Erholung rechnet Gründer und Firmenchef Roland Fink heuer nicht mehr.

Die Bezeichnung „steirisches Amazon“ wurde oft und gerne verwendet: Niceshops war der lokale Star im Bereich Onlinehandel. Gegründet vom Südoststeirer Roland Fink 2010 in einem Keller in Bad Gleichenberg, war das mitunter auch auf Nischenprodukte spezialisierte Unternehmen jahrelang auf Erfolgs- und Expansionskurs. Die Logistikhallen in Saaz bei Feldbach wurden laufend erweitert, ein repräsentativer Standort in der Grazer Annenstraße geschaffen.

Doch seit zwei Jahren gibt es bittere Rückschläge. Die Krise des Handels macht auch vor Niceshops nicht halt. Im Vorjahr sank der zuvor binnen kurzer Zeit auf mehr als 150 Millionen Euro explodierte Umsatz, Anfang 2024 dann die Hiobsbotschaft: 90 Mitarbeiter wurden zur Kündigung angemeldet.

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Wir haben uns stabilisiert, auch weil wir die Kosten heruntergeschraubt haben.

Niceshops-Gründer Roland Fink

„Wir haben uns stabilisiert“
Sie wurden auch fast alle durchgeführt, wie Fink im Gespräch mit der „Krone“ bedauert. Man hält nun bei etwa 380 Mitarbeitern. Das wirtschaftliche Umfeld ist weiterhin schwierig, die Konsumflaute hält an, die Zinsen bleiben hoch. Dennoch sagt Fink: „Wir haben uns stabilisiert, auch weil wir die Kosten heruntergeschraubt haben.“

Die größten Sorgen bereitet Deutschland, der wichtigste Markt von Niceshops ist noch rückläufig. Zweistellige Wachstumsraten verzeichnet man in Polen und Ungarn. Gut entwickelt sich die Zustellung von Lebensmitteln, Drogerie-, Kosmetik- und Gartenartikeln, besonders stark unter Druck sind hingegen die Bereiche Außenpools und E-Bikes.

Glaube an Wachstum bleibt
Eine Besserung der Lage erwartet sich Fink auch nicht für das so wichtige vierte Quartal (Stichwort Weihnachtsgeschäft), sondern erst im nächsten Jahr. Mittelfristig glaubt er aber an weiteres Wachstum: „Die Transformation zum Onlinehandel ist noch nicht beendet!“

Und was sagt er zur bevorstehenden Eröffnung des Amazon-Verteilzentrums bei Premstätten? Unmittelbare Auswirkungen auf Niceshops sind nicht zu erwarten. „Für uns ist es aber ein Ansporn, in der Steiermark noch schneller zuzustellen.“

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