Tsunami-Drama

“The Impossible”: Monsterwelle bringt Tod und Verderben

Kino
30.01.2013 16:57
Es war eine der größten Naturkatastrophen der Neuzeit: Bei einem Tsunami am zweiten Weihnachtstag 2004 kamen mehr als 230.000 Menschen ums Leben. Gewaltige Flutwellen verwüsteten binnen weniger Stunden die Küsten des Indischen Ozeans. Auslöser war ein schweres Erdbeben der Stärke 9,1 vor der Küste der indonesischen Insel Sumatra. Der spanische Regisseur Juan Antonio Bayona erzählt in "The Impossible" (Kinostart: 1. Februar) die Geschichte einer fünfköpfigen Familie, deren Traumurlaub in Thailand binnen Sekunden zum Albtraum wird.

Der Beruf hat den Briten Henry Bennett (Ewan McGregor) und seine Familie nach Japan geführt. Um sich für ein hartes Arbeitsjahr zu belohnen, fliegt Henry mit seiner Frau Maria (Naomi Watts) und den drei Söhnen Lucas, Simon und Thomas nach Khao Lak, um dort die Weihnachtsfeiertage bei strahlendem Sonnenschein zu verbringen.

Es ist alles angerichtet für den perfekten Urlaub: ein malerisches Ferienresort direkt am Meer, ein wunderschönes Appartement, ein traumhafter Strand. Am zweiten Weihnachtsfeiertag wollen die Bennetts gemütlich am Hotelpool chillen und sich die Sonne auf den Bauch scheinen lassen. 

Palmen knicken um wie Streichhölzer
Plötzlich eine steife Windbrise, ein donnerndes Geräusch, die Palmen am Strand knicken um wie Streichhölzer: eine rund 20 Meter hohe Welle rast über das Resort hinweg und reißt alles mit sich. Papa Bennett umklammert seine beiden jüngsten Söhne Simon und Thomas, Lucas taucht im Pool unter, Mutter Maria wird von der Monsterwelle gegen eine Glaswand geschleudert.

Maria und Lucas können sich mit letzter Kraft an einem Baumstamm festhalten und sich in Sicherheit bringen. Während der Sohn ohne Blessuren davongekommen ist, hat die Mutter schwere Verletzungen erlitten. Die beiden sind auf sich alleine gestellt, um sie herum bietet sich ein Bild des Schreckens: Zerstörung, Tod und Verderben. Auch von Henry und den beiden jüngeren Söhnen gibt es kein Lebenszeichen. 

Einheimische bringen Maria und Lucas in ein nahegelegenes Krankenhaus, wo sich Marias Zustand immer mehr verschlechtert. Die Ärzte wissen nicht, ob sie wieder gesund wird. Die dreifache Mutter hat aber ganz andere Sorgen, sie befürchtet, dass Henry, Thomas und Lucas das Unglück nicht überlebt haben...

Film basiert auf Drama um spanische Familie
Juan Antonio Bayonas zweiter Kinofilm - sein Debüt "Das Waisenhaus" (2007) ist mehrfach preisgekrönt - beruht auf der wahren Geschichte einer spanischen Familie, die den Tsunami-Horror in Thailand überlebt hat. "Der gesamte Prozess war unglaublich. Gleich am Anfang, als der Regisseur zu uns sagte: 'Ich will einen Film über eure Geschichte machen', antworteten wir: 'Das ist nicht unsere Geschichte, das ist die Geschichte von unzählig vielen Menschen.' Aber nicht alle hatten so viel Glück wie wir", erzählt Maria Belon, die sich 2004 mit ihrer Familie auf unvergessliche Ferien in Thailand gefreut hatte - und am Ende um ihr Leben bangen musste.

"The Impossible" wurde in Spanien und in Thailand gedreht - unter anderem an jenen Orten, die vor acht Jahren vom Tsunami völlig zerstört wurden. Die Aufnahmen der Monsterwelle wirken so realistisch, dass einem im Kinosessel angst und bange wird. Man kann den Wind förmlich spüren, das Meerwasser riechen. 

Naomi Watts weiß als physisch und psychisch schwer angeschlagenes Tsunami-Opfer zu überzeugen, in ihrem Gesicht spiegelt sich das ganze Leid wider, das die Monsterwelle über den asiatischen Raum gebracht hat. Dass Watts für einen Hauptdarsteller-Oscar nominiert wurde, ist - bei allem verdienten Lob - jedoch etwas zu viel des Guten. Im letzten Filmdrittel drückt Bayona etwas zu sehr auf die Tränendrüse und schwingt die Pathos-Keule. Da wäre weniger mehr gewesen.

Fazit: Spannendes und kurzweiliges True-Story-Drama mit überzeugenden Darstellern und furchteinflößenden, weil sehr realistischen, Bildern.

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