Hansi Flick steht als neuer Trainer des FC Barcelona schon vor der ersten Ligapartie in der Kritik. „Das ist der erste Weckruf“, schrieb die Zeitung „Sport“ nach der 0:3-Niederlage beim Joan-Gamper-Turnier gegen Monaco. „Mundo Deportivo“ titelte sogar in Großbuchstaben: „WARNUNG“. Die Zweifel daran, dass Flick der richtige Mann ist, um Real Madrid vom Thron zu stoßen, mehren sich. Zumal der Erzrivale mit Fußball-Megastar Kylian Mbappe fast unbesiegbar zu sein scheint.
Auch andere spanische Medien gehen mit den Blaugrana in diesen Tagen nicht zimperlich um. Die Fachzeitschrift „Don Balon“ bezeichnete den Auftritt von Barcelona am Montagabend als „lächerlich“. Die in Madrid erscheinende Sportzeitung „AS“, so etwas wie ein Hausblatt von Real Madrid, sprach nicht ohne Schadenfreude von einer „verheerenden Darbietung“.
Flick hingegen versicherte, dass es seine Schützlinge im ersten LaLiga-Spiel am Samstag (21.30 Uhr) in Valencia besser machen würden. Gegen Monaco, das Team des Vorarlberger Trainers Adi Hütter, hätten unter anderem das Pressing und das Passspiel nicht funktioniert, befand der Nachfolger von Barca-Legende Xavi Hernandez. „Ich weiß, wie anspruchsvoll dieser Job sein kann“, sagte der frühere Bayern-Erfolgstrainer Flick. „Ich glaube fest daran, dass wir auf dem richtigen Weg sind, und möchte, dass wir gemeinsam Spaß haben.“
Yamal und Olmo sollen es richten
Dafür soll vor allem Teenager Lamine Yamal sorgen, der mit seinen 17 Jahren einer der gefährlichsten Spieler der EM in Deutschland war. Große Hoffnungen sind beim Vizemeister auch mit der Person Dani Olmo verbunden, der von RB Leipzig geholt wurde und mit Yamal im Angriff wirbeln soll. Er ist – zumindest bis dato – der einzige Toptransfer. Über 50 Millionen Euro soll die Ablösesumme betragen haben. Viel zusätzlicher Spielraum ist nicht da, weil die finanzielle Situation des Clubs nach wie vor verheerend ist und das Financial Fairplay der Liga Beschränkungen auferlegt. Barca plagen horrende Schulden von über einer Milliarde Euro.
Titelverteidiger und Champions-League-Gewinner Real Madrid startet jedenfalls als Favorit in die neue Saison. Die Mannschaft von Trainer Carlo Ancelotti verlor zwar Spielmacher Toni Kroos und Routinier Nacho, ist in der Offensive mit den Neuzugängen Mbappe und Endrick nun aber noch besser aufgestellt. Der französische Superstar und der 18-jährige Brasilianer gesellen sich zu Vinicius Jr., Jude Bellingham, Rodrygo und Arda Güler.
Kann Real sich nur selbst schlagen?
Die größte Herausforderung für Ancelotti wird es sein, allen Hochkarätern genügend Einsatzzeit zu geben, um beleidigte Egos zu verhindern. „Der Konkurrenzkampf innerhalb der Mannschaft ist etwas, das jedem hilft, sich besser zu konzentrieren. Dieser Konkurrenzkampf ist eine sehr positive Sache für uns“, meinte der Italiener zuletzt. Real bestreitet das erste Spiel am Sonntag (21.30) auswärts auf Mallorca.
Weiter fehlen wird ÖFB-Teamkapitän David Alaba. Der Wiener, der sich im Dezember des vergangenen Jahres einen Kreuzbandriss zugezogen hat, arbeitet weiter an der vollständigen Genesung. Ein konkretes Datum, an dem Alabas Rückkehr erwartet wird, gibt es nicht. Das Comeback könnte sich bis 2025 verzögern, meinte auch ÖFB-Teamchef Ralf Rangnick, der regelmäßig mit dem Innenverteidiger im Austausch ist, bei einem Wien-Besuch. „Entscheidend ist, dass er wieder 100 Prozent belastbar wird und wieder voll spielen kann“, sagte Rangnick.
Atletico Madrid, das einzige Team, das dem Titel-Abonnement von Real und Barca in den vergangenen 20 Jahren mit zwei Erfolgen trotzte, zählt auf Verteidiger Robin Le Normand und die Stürmer Julian Alvarez und Alexander Sörloth als neue Partner von Antoine Griezmann. Girona, in der Vorsaison als Dritter das Überraschungsteam der Liga, hat einige Stützen abgegeben: Topscorer Artem Dowbyk (AS Roma), Savinho (Manchester City), Aleix Garcia (Bayer Leverkusen) und Eric Garcia (zurück zu Barcelona).
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