Das Rückspiel in der dritten Runde der Conference-League-Qualifikation zwischen Slask Wroclaw und dem FC St. Gallen hat sich am Donnerstag zu einem dramatischen Abend entwickelt. Unfassbare Wendungen, lange Nachspielzeit, dramatische VAR-Entscheidungen und ein Rassismus-Eklat prägten das Duell.
Mit einem solchen Verlauf dürften selbst eingefleischte Fußball-Experten nicht gerechnet haben. Schließlich ging St. Gallen mit einem kleinen Polster ins Rückspiel nach Polen. Nach einer ersten Aufregung um ein nicht gegebenes Wroclaw-Tor in der 13. Minute, legten die Gäste gleich einen Treffer nach. Was zuerst wie die Vorentscheidung aussah, sollte der Auftakt in einen wilden Abend werden.
Innerhalb von sechs Minuten verspielte St. Gallen den komfortablen Vorsprung nämlich noch vor der Pause. Während die Schweizer versuchten, den Kopf freizubekommen, schöpfte Wroclaw neue Hoffnung. Doch die euphorische Phase wurde ausgerechnet von den eigenen Fans gestört.
Affenlaute gegen St. Gallen-Torhüter
Die zweite Halbzeit begann nämlich mit einem Eklat. St. Gallen-Torhüter Lawrence Ati Zigi (von 2015 bis 2017 in Salzburg) wurde nämlich von polnischen Fans mit Affenlauten beleidigt. Das Spiel wurde mehrere Minuten unterbrochen und Ordner mussten schließlich einschreiten. Erst dann konnte die Partie fortgesetzt werden.
Richtig hitzig wurde es schließlich auf dem Spielfeld. Nachdem St. Gallen-Verteidiger Mihailo Stevanovic im Strafraum seinen Gegenspieler Alex Petkov mutmaßlich gefoult hatte, entschied Schiedsrichter Duje Strukan auf Elfmeter. Doch der VAR meldete sich und Strukan revidierte seine Entscheidung. Besonders bitter für die Polen: Der Schiedsrichter nahm nicht nur den Elfmeter zurück, sondern zeigte Petkov auch noch die Gelbe Karte wegen einer Schwalbe. Der Stürmer war bereits vorbelastet und flog dadurch mit Gelb-Rot vom Platz.
Dramatische Schlussphase
Die polnischen Fans waren außer sich. Doch der Abend war noch nicht vorbei. 25 Minuten Nachspielzeit wurden angezeigt, in denen sich schließlich das dramatische Finale des Abends abspielen sollte. Denn Wroclaw-Spieler Matias Nahuel sprang der Ball im eigenen Strafraum aus kurzer Distanz an die Hand.
Wieder schaltete sich der VAR ein und es gab Elfmeter für St. Gallen. Dieser wurde von den Schweizern allerdings vergeben – doch während die Heimfans jubelten, meldete sich der VAR erneut. Der Torhüter hatte sich zu früh bewegt und der Elfer wurde wiederholt. Die zweite Chance ließ sich Willem Geubbels nicht mehr entgehen. Im Anschluss sah Wroclaw-Flügelstürmer Arnau Ortiz noch die Gelb-Rote Karte. Erst dann ging die Partie unter Pfiffen der polnischen Fans zu Ende.
St. Gallen steht damit in den Playoffs zur Conference League und trifft dort auf Trabzonspor, das in der Qualifikation zur Europa-League an Rapid scheiterte.
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