Die vergessenen „Swifties“ – so nennen sich jene Fans von Pop-Superstar Taylor Swift, die ihre Konzerte in Wien live miterleben wollten. Alle drei Mega-Events mussten ja wegen Terrorverdachts abgesagt werden, auch nach der ersten London-Show gibt es keinerlei Reaktion von Swift selbst. Das Verständnis ist groß, die Enttäuschung größer.
Gebrochene Herzen, tränennasse Wangen, traurige Gesichter – so das Erscheinungsbild etlicher „Swifties“ am Tag nach dem jüngsten London-Konzert von Pop-Ikone Taylor Swift. Viele hatten auf ein Statement von ihr zu den gecancelten Wien-Konzerten gehofft, ja beinahe fix damit gerechnet.
„Ich war mir so sicher, dass sie etwas sagen wird – und wenn‘s nur ein ,Sorry‘ ist. Ich dachte, sie wird uns wahrnehmen, wird sagen, wie schön es ist, was wir aus den abgesagten Konzerten in Wien gemacht haben, dass sie uns in den Straßen singen gesehen hat“, sagt Stefanie (27) mit gebrochener Stimme. Sie hatte schon alles bereit – ihr Outfit, ihre Freundschaftsbänder. Nach der Terror-Meldung ist sie trotzdem aus Salzburg nach Wien gefahren, hat in der Corneliusgasse mitgefeiert. Nun ist die Enttäuschung fast noch größer, als direkt bei der Absage: „Mein Herz ist gebrochen.“
Hoffnung war groß, Enttäuschung ist größer
Dass sich die Sängerin so lange nicht meldet, verwundert – im Austausch mit ihren Fans war sie während der gesamten „Eras Tour“, die seit 2023 läuft, sehr aktiv. Via Social Media teilten sie und ihr Team Fotos, Videos und zeilenlange Texte – doch seit letzter Woche herrscht quasi Funkstille. Kein Wunder also, dass die Hoffnung der österreichischen „Swifties“ vor der ersten London-Show groß war.
In keiner Wortmeldung äußerte sich Swift zu den Geschehnissen in Wien, auch sonst schweifte sie nicht viel vom Ablauf und ihrem „Skript“ ab. Die Drei-Stunden-Show – sicher auch wegen der Länge – wirkte beinahe gehetzt. „Auf der einen Seite verstehe ich, dass sie eventuell aus Sicherheitsgründen nichts sagen darf, auch wegen laufenden Ermittlungen oder um den Terroristen jetzt nicht noch eine Bühne zu bieten“, versucht Alina (24) aus Klagenfurt eine Erklärung: „Aber irgendwie ist mein Herz noch ein bisschen mehr gebrochen.“
„Damit wir uns auch gesehen fühlen“
„Ich habe gedacht und gehofft, dass sie zumindest am Konzert etwas sagt, irgendwas Kleines. Damit wir uns auch gesehen fühlen, wenn sie schon nichts gepostet hat“, ist sie enttäuscht. Schließlich habe sich ihr Idol auch nach dem tödlichen Messer-Attentat in England zu Wort gemeldet.
Das sieht Sarah, die das London-Konzert am Donnerstag live miterlebt hat, ähnlich: „In Brasilien ist ja jemand auf dem Konzert gestorben – und sie hat etwas gesagt. Dann ist das in Southport passiert – und sie hat etwas gesagt. Vielleicht plant sie ja etwas! Wir müssen einfach abwarten“, ist die Wienerin überzeugt: „Natürlich ist es schade, dass sie sich nicht geäußert hat! Ich denke aber nicht, dass sie so eine Person ist, die einfach gar nichts dazu sagt.“ Sie wünscht sich „Gerechtigkeit für Wien“ und hat ihre Forderung auf einem Plakat festgehalten.
Leider ohne Erfolg: „Es fühlt sich so an, als wären wir vergessen worden. Obwohl ich schon denke, dass ihr das sicherlich auch nahe geht“, so Alina.
Trotzdem habe die eine „Once-in-a-lifetime“-Chance verpasst: „Und Taylor macht weiter, als wäre nichts gewesen. Ich bin so hin- und hergerissen zwischen Verständnis und Traurigkeit.“
Swift-Konzerte abgesagt: Neue Wien-Termine?
Doch die Hoffnung stirbt zuletzt: „Man fühlt sich ehrlicherweise ein bisschen ,vergessen‘ und hofft einfach darauf, dass noch Termine für Wien released werden und sie die Konzerte somit nachholt. Man ist ja so eine lange Stille von ihr nicht gewohnt – die Stille wird wohl ihre Gründe haben, vielleicht kommt auch erst was nach der abgeschlossenen Europatour“, ist Laura (28) aus Krumpendorf optimistisch.
Kathy aus Wien, die extra für das erste London-Konzert angereist ist, hat Verständnis für Swift: „Man muss die Konzerte getrennt voneinander sehen – ich hoffe schon, dass sie sich irgendwann noch äußert, aber sicher nicht in London“, sagt sie. Ihre Freundin Meli stimmt zu: „Vielleicht meldet sie sich in der Tour-Pause nach den Europa-Terminen.“
„Es kommt bestimmt noch ein Statement“
„Ich verstehe, dass es bei einem anderen Konzert keinen Platz hat“, meint Lea, die ebenfalls am Donnerstag bei der London-Show dabei war: „Das Wembley Stadion hat eine ,normale‘ Show verdient, genauso wie jede andere Stadt auch.“ Die Hoffnung will sie aber nicht ganz aufgeben: „Es kommt bestimmt noch ein Statement.“
Ein Hoffnungsschimmer: Als versteckte Botschaft deuten viele Fans die Worte, die Swift während ihrer Performance von „22“ am Shirt trug: „A lot going on at the moment“. Und die Licht-Armbänder, die die Fans während der Show tragen, leuchteten zwischendurch in den Farben der österreichischen Flagge – vielleicht doch ein kleines Entgegenkommen von Swift?
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