Tausende Schülerinnen und Schüler lernen jetzt gerade für ihren „Nachzipf“, oft genug mithilfe bezahlter Unterstützung. Für die Eltern ist das ein teurer Spaß, laut AK gaben sie für Nachhilfe im vorigen Schuljahr im Schnitt rund 750 Euro pro Kind aus. Dabei gibt es Bundesländer-Unterschiede.
Der Bedarf ist riesig, so die Arbeiterkammer. Laut deren Nachhilfebarometer hat zuletzt faktisch schon jedes zweite Schulkind externe Unterstützung benötigt. Teilweise helfen dabei Gratis-Förderkurse in den Schulen, doch vielfach geht es nicht ohne professionelle Lerninstitute bzw. Nachhilfelehrer. Gut jedes fünfte Kind nimmt diese in Anspruch, ebenso viele wie die Gratis-Angebote. 18 Prozent bekommen die Nachhilfe in Instituten oder daheim, weitere sieben Prozent vertrauen auf kostenpflichtige Kurse von Internet-Plattformen. Nur 14 Prozent können mit privater unbezahlter Unterstützung rechnen. Besonders gefragt ist Unterstützung in Mathematik, gefolgt von Deutsch, Englisch und Französisch.
In Summe gaben die Eltern im abgelaufenen Schuljahr laut AK 168 Millionen Euro für die Hilfen aus, gleich 46 Millionen mehr als im Jahr davor. Pro Kind bedeutet das Kosten von rund 750 Euro. 2022/23 waren es „nur“ 720 Euro.
Viele können sich Nachhilfe nicht leisten
Dieser bundesweite Wert stimmt natürlich nicht für alle Länder. Für Oberösterreich hat etwa die AK OÖ aktuell ermittelt, dass dort für die Nachhilfe je Schulkind 523 Euro aufgewendet werden. Rund die Hälfte der Eltern, die keine professionelle Hilfe organisiert haben, sagen, dass sie das wegen der hohen Kosten nicht taten. Gut 25 Prozent hätten dies ihren Kindern aber gerne ermöglicht.
Die AK fordert daher eine flächendeckende kostenlose Förderung in den Schulen für alle, die diese brauchen. Damit der Erfolg beim „Nachzipf“ und auch sonst nicht vom Einkommen der Eltern abhängt und die Bildungschancen gleicher werden.
31 Prozent der Eltern lernen täglich mit den Kindern
Zusätzlich sind aber die Eltern die meistbeschäftigten Nachhilfelehrer: 31 Prozent sagen, dass sie während der Schulzeit fast täglich mit den Kindern Aufgaben machen und lernen. 24 Prozent tun das zwei- bis dreimal die Woche, weitere 17 Prozent zumindest wöchentlich. Das ist für jede dritte Familie mit berufstätigen Eltern zeitlich kaum zu schaffen, und mehr als jeder fünfte Befragte sagt, seine Kinder mangels eigener Kenntnisse eigentlich gar nicht unterstützen zu können.
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