Viel zu wenig Regen

Wien extrem trocken: Höchste Waldbrandgefahr

Wien
16.08.2024 19:00

Dieser Sommer könnte in Wien der heißeste seit Messbeginn werden. Die Hitzewellen sind sehr lang, es gibt viel zu wenig Regen. Das spüren neben Mensch und Tier auch die Pflanzen. Die Böden sind extrem trocken, Wiesen verdörren. Es herrscht höchste Waldbrandgefahr. Doch es gibt einen Lichtblick.

Dieser Sommer könnte in Wien der heißeste seit Messbeginn werden. Unter die Top 3 dürfte er nach Einschätzung von Experten jedenfalls kommen. 

Absoluter Temperaturrekord ist bisher zwar noch keiner gefallen – der höchste Wert heuer lag am 30. Juni mit 36,4 Grad in der Innenstadt. Doch die Hitzewellen (Tage über 30 Grad Celsius) sind ungewöhlich lang, es gibt viel zu wenig Regen.

Ocker und verdorrt statt grün: So wie diese Wiese beim Karlsplatz sehen jetzt viele Grünflächen in der Stadt aus. (Bild: Holl Reinhard)
Ocker und verdorrt statt grün: So wie diese Wiese beim Karlsplatz sehen jetzt viele Grünflächen in der Stadt aus.

Das spüren neben Mensch und Tier auch die Pflanzen. Die Böden sind ausgetrocknet, Wiesen verdörren, Bäume verlieren ihre Blätter. „Es herrscht extreme Waldbrandgefahr“, warnt Forstamtsdirektor Andreas Januskovecz.

Jede achtlos weggeworfene Zigarette (Rauchen ist im Wald zwar verboten, einige machen es aber dennoch), jeder heiße Autoauspuff, der zu nahe an einem Strauch geparkt ist, kann ein Inferno auslösen. Januskovecz warnt eindringlich: „Wenn Sie Rauch oder offenes Feuer sehen, sofort den Notruf wählen. Jede Sekunde ist kostbar.“

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Rauchen im Wald oder Feuer machen ist verboten. Wer es dennoch tut, muss mit hohen Geldstrafen rechnen und den Feuerwehreinsatz bezahlen. Das kann enorm teuer werden.

(Bild: C.Jobst/PID)

Andreas Januskovecz, MA 49

Ein paar Gewitter mit einigen Regentropfen dieses Wochenende ändern an der allgemeinen Situation wenig. Um etwa 30 Prozent zu wenig Niederschlag hat es diesen Sommer bisher geben, so Alexander Orlik von der Geopsphere Austria. Und tagelanger Starkregen als Ausgleich ist keiner in Sicht. Das bräuchten aber die staubtrockene Böden und vor allem die flachwurzelnden Bäume, die nicht ans tiefe Grundwasser heran kommen.

Bei der Alten Donau ist es staubtrocken. (Bild: Bartel Gerhard)
Bei der Alten Donau ist es staubtrocken.

Es wird etwas kühler
Zumindest wird es etwas kühler, ein Lichtblick. Ab Sonntagnachmittag zieht kältere Luft aus Frankreich zu uns. Nächste Woche ist es mit der 30-Grad-Marke vorerst vorbei. Die Tropennächte, die viele um den Schlaft gebrachten haben, sind Geschichte, ein Durchschlafen leichter möglich.

Der Herbst steht trotzdem nicht vor der Tür, es bleibt warm und sonnig. Möglicherweise steigen die Temperaturen Ende nächster Woche sogar wieder an. Aber die Prognosemodelle sind hier noch etwas ungenau.

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Im Zeitraum von 20 Jahren sehen wir: Die Phasen ohne Niederschlag wurden länger. Anderseits gibt es dann Zeiträume, wo die Regenmengen sehr intensiv ausfallen. 

Metereologe Alexander Orlik (Geosphere Austria)

Für den Wienerwald und die Forstwirtschaft haben die Klimaveränderungen Auswirkungen. Fichten-Monokuluren verschwinden. Forstamtschef Januskovecz setzt auf Mischwälder mit Kiefern, Tannen, Nuss und Kirsche. Selbst Zedern aus dem Mittelmeerraum werden versuchsweise angepfanzt. 

Zu mediteran wird der Wienerwald aber auch in Zunkuft nicht aussehen (können). Denn die Bäume müssen auch die kalten Winter überstehen. Ein anspruchsvoller Balanceakt für die Förster. 

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