Das wohl größte Talent der MotoGP-WM sitzt auf einem heimischen Motorrad. Seit mehreren Jahren fährt Pedro Acosta eine KTM, rast von Erfolg zu Erfolg und weckt damit Sehnsüchte. Denn der 20-jährige Spanier darf sich bereits zweimaliger Motorrad-Weltmeister nennen, in seiner ersten Saison in der Königsklasse stand Acosta heuer schon zweimal auf dem Podium. „Er wird eine glanzvolle Karriere haben“, sagte KTM-Teammanager Francesco Guidotti. Auf das Rennen in Österreich freut sich Acosta unterdessen schon.
Als Teenager gewann Acosta die Moto3-WM 2021 in seiner ersten Saison, die Moto2-WM im zweiten Versuch mit 14 Podestplätzen in 20 Rennen. „Er ist ein besonderes Talent“, betonte Guidotti vor dem Großen Preis von Österreich am Sonntag (14 Uhr) in Spielberg. In seiner spanischen Heimat träumen viele Fans deshalb schon von einer ähnlichen Karriere wie Marc Marquez, achtfacher Motorrad-Champion. Vergleiche mit dem 31-jährigen Superstar sind ob der Erfolge in den Nachwuchsserien keine Seltenheit, Acosta hält davon aber wenig. „Ich bin der neue Pedro Acosta, nicht der neue Marc Marquez“, sagte er zuletzt einmal.
KTM-Motorsportdirektor Pit Beirer entdeckte Acosta bereits in frühen Jahren, seit 2021 fährt das Ausnahmetalent auf WM-Ebene für den Rennstall aus Mattighofen. „Seit seinen ersten Tagen im Red Bull Rookies Cup konnten wir sehen, was für ein besonderer Fahrer er ist“, sagte Beirer. „Er ist einer, der Dinge anders macht. Das macht ihn in der MotoGP-Welt einzigartig.“
Gute Erinnerungen an Spielberg
Im Juni verlängerte Acosta seinen Vertrag beim Team aus Oberösterreich um „mehrere Jahre“, 2025 wird er vom roten GasGas-Team zum orangenen KTM-Red-Bull-Werksteam wechseln. Große Veränderungen am Gefährt wird es deshalb zwar nicht geben, die Bikes sind ident, Guidotti erwartet sich aber einen „großen Schritt“ auf der technischen Seite. Warum Acosta so schnell unterwegs ist, sei schwierig zu sagen. „Da gibt es mehr als einen Grund. Die Saison hat er mit dem Selbstvertrauen eines erfahrenen Fahrers und nicht die eines Rookies gestartet“, erklärte der Italiener.
Im zweiten und dritten Saisonrennen zu Jahresbeginn fuhr Acosta in Portugal (3.) und Austin (2.) bereits aufs Podium, zuletzt waren Top-Ten-Resultate vom „Hai aus Mazarrón“ keine Seltenheit. „Er ist in einem Lernprozess und trainiert in den Rennpausen sehr viel“, erzählte Guidotti. Neben dem Bike sei Acosta ein normaler Typ, sehr höflich und auch sehr lustig. „Fremdsprachen spricht er in seinem ganz eigenen Stil“, sagte Guidotti und lachte.
An Spielberg hat Acosta, der mit der Startnummer 31 fährt, gute Erinnerungen. „Österreich war schon immer eine ganz besondere Rennstrecke“, sagte der Iberer im Vorfeld über den Red Bull Ring, wo er ebenfalls schon Siege und Podestplätze eingefahren hat. Es gebe keine Strecke, die besser zu KTM passe als diese hier, betonte Acosta. Beim Heimspiel in der Steiermark soll unbedingt die Rückkehr aufs Podium gelingen, im Falle eines GP-Sieges am Sonntag wäre Acosta genau 20 Jahre und 85 Tage alt. Jüngster MotoGP-Sieger ist Marc Marquez mit 20 Jahren und 63 Tagen.
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