Der Abend beginnt mit einem guten Supperl, ehe Geschichten aus der Region aufgetischt werden. Kost mit Lokalkolorit sozusagen. Das „Sobother Supptentheater“ im Gasthof Mörth geht am 22., 24. und 25. August in Kooperation mit dem Verein „Sobothage“ über die Bühne.
Wo könnte ein Suppentheater wohl besser über die Bühne gehen als in einem Gasthof? Auf der Soboth haben sich kreative Köpfe zusammengetan, um in der Regie von Wolfgang Fasching eine Produktion auf die Beine zu stellen, die eng mit dem Wander- und Blumendorf verwoben ist. Um diese Gegend im steirischen Grenzgebiet zu Kärnten und Slowenien rankt sich eine Vielzahl von Geschichten. Manche von ihnen haben sich tatsächlich zugetragen, andere wiederum sind als Sagen, Legenden und Mythen in Erinnerung geblieben.
Zu den wahren Begebenheiten zählt die Grenzziehung zwischen dem ehemaligen Jugoslawien und Österreich nach dem Zweiten Weltkrieg. Sie hat Eingang in das Theaterstück gefunden. „Aus einer Fülle von Quellen einige Höhepunkte herauszufiltern, sie in Szene zu setzen und damit vor dem Vergessen zu bewahren, ist unser Anliegen“, betont der Regisseur. Theaterinteressierte erinnern sich noch gut an seine Inszenierung „Der Koralmschreck“, mit dem die Kulturinitiative Kürbis Wies im September des Vorjahres einen großen Erfolg landete.
Bei einer Einkehr im Gasthof Mörth, wurde Fasching von Wirtin Elke Mörth erkannt und angesprochen. Mit der Einladung, auch in ihrem Gasthof einmal ein Theaterstück aufzuführen, stieß sie bei ihm auf offene Ohren. „Die Räumlichkeiten haben mir auf Anhieb gefallen.“
Es gibt keine bestimmten Kostüme, wir spielen ohne Bühnenbild und Technik. Das Gastzimmer ist unsere Kulisse.
Regisseur Wolfgang Fasching
Im Mai hat es ein erstes Treffen mit interessierten Leuten aus der Region gegeben. Zehn davon sind letztlich übrig geblieben: Eva Brauchart, Fritz Brauchart, Sepp Faullend, Franz Fenninger, Lisbeth Kohlberger, Petra Nachbaur, Ruth Pichlbauer, Niko Schmid, Tina Strauss und Günter Ully. „Alle sind mit Vollgas eingestiegen“, ist Fasching, der auch für den Text verantwortlich zeichnet, begeistert.
Die gemütliche Gaststube mit den interessanten Wandbildern ist der Inbegriff von gediegener steirischer Wirtshauskultur. Hier spürt man die Liebe, mit der die Chefin des Hauses am Werken ist. Auf den seltenen Naturholzboden ist Elke Mörth besonders stolz. „Er wird noch handgerieben.“ Und eben dieses Gastzimmer, in dem jedes Einrichtungsstück den richtigen Platz gefunden hat, bietet am 22., 24. und 25. August das richtige Ambiente für das „Suppentheater“.
Theater bei Kerzenlicht
Wenn die Besucher eine Stunde vor Spielbeginn im Gastzimmer Platz nehmen, wird auch schon die Suppe serviert. Den Hauptgang bilden aber 22 Geschichten, die mit Musik, Gesang und Tanz garniert werden. Ist die Suppe ausgelöffelt, geht das Licht aus, und Kerzen beleuchten jene Tische, an denen die Darsteller, die sich unauffällig unter das Publikum gemischt haben, sitzen. Für die Musik sorgen Petra Nachbaur (Zither), Fritz Brauchart (Klarinette), Sepp Faullend (Gitarre) und Franz Fenninger (Steirische Harmonika) – die Hälfte der „Aibler Stubenmusi“.
„Wir werden auch für diese Gegend typische Ausdrücke unters Volk bringen“, kündigt Wolfgang Fasching an. So wird das Publikum unter anderem erfahren, was der Begriff „Wegschoadsitzen“ bedeutet, was es mit dem Frauenloch in Soboth auf sich hat, wer die Springer und Werfer waren und was ein Schabbock ist.
Aufgrund der begrenzten Plätze ist eine Reservierung unter 0676/5350047 (werktags von 9 bis 11 Uhr) unbedingt erforderlich!
Josef Fürbass
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