Rafael Schuster (24) ist Concierge im luxuriösen Hotel Imperial – der „Krone“ erzählt er ungewöhnliche Gästewünsche.
Das Hotel Imperial ist eines der ältesten und traditionsreichsten Häuser am Ring. Es gehört zu den nobelsten Adressen Wiens. Tadelloser Service, größtmöglicher Luxus und die pure Wiener Gastlichkeit sollen den Aufenthalt einzigartig machen. In dem renommierten Haus am Ring bemüht man sich Tag für Tag um einen reibungslosen Service.
„Krone“: Was sind denn die Aufgaben von einem Concierge?
Rafael Schuster: Ein guter Concierge schaut einmal, dass er zu Tagesbeginn die Weckrufe der Gäste nicht verpasst. Das ist das Allerwichtigste. Meine Aufgaben reichen von der Tischreservierung im Restaurant bis hin zu den geheimsten Fantasien. Durch den Platz hier direkt an der Rezeption bin ich in ständigem Austausch mit unseren Hotelgästen. Der Gast muss uns sehen können. Der Aufenthalt muss so angenehm und reibungslos wie möglich verlaufen.
Und was waren die außergewöhnlichsten Wünsche?
Einmal hat eine Frau bei uns eingecheckt. Zuerst mussten wir für ihre zwei Hündinnen einen Friseurtermin und Pediküre vereinbaren. Doch das war noch nicht alles. Später stand noch ein Fotoshooting mit eigenen Kostümen auf dem Programm – das haben wir alles organisiert. (lacht) Ein Gast wollte aber auch schon mal einen Lipizzaner aus der Spanischen Hofreitschule kaufen oder ein Kunstwerk aus der Klimt-Sammlung erwerben. Da wird es dann schon etwas schwieriger. Ein Concierge muss manchmal unmögliches möglich machen. Auch Tickets für die restlos ausverkauften Taylor-Swift-Konzerte zählten zu den begehrten Wünschen. Jeder Wunsch eines Gastes wird nach Möglichkeit erfüllt.
Durften Sie auch schon berühmte Gäste betreuen?
Ein richtiger Concierge schweigt. Aus Gründen der Diskretion kann ich keine Namen nennen. Aber ja, es war schon einige bekannte Persönlichkeiten dabei.
Mit 24 sind Sie ja noch sehr jung. Wollen Sie länger in diesem Beruf arbeiten?
Ich arbeite seit mehr als drei Jahren hier und habe als Lehrling begonnen. Damals mitten im Lockdown, als das Hotel leider ganz leer war. Meine Augen leuchten immer noch, wenn ich die Lobby betrete. Ich kann mir nicht vorstellen, wo anders zu arbeiten. Mein großes Ziel ist es, einmal Teil der Les Clefs d‘Or zu werden (übersetzt: Die goldenen Schlüssel). Das ist der exklusive Berufsverband der weltbesten Hotel-Concierges. Hoffentlich gelingt es mir.
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