Mit einem Baumhaus demonstrierten Aktivisten gegen Bau der Wiener Neustädter Ostumfahrung. Frühmorgens schritten Behörden ein – und ebneten buchstäblich den Weg für das umstrittene Straßenprojekt.
Unsanft geweckt wurde gestern in der Morgendämmerung ein Umweltschützer im Baumhaus in der Fischa-Au zwischen Wiener Neustadt und Lichtenwörth. „Bauarbeiter rissen das Baumhaus ab und stellten Bauzäune auf“, berichtet Karl Zauner von der Initiative „Vernunft statt Ostumfahrung“. Laut Polizei war es dabei zu keinen Zwischenfällen gekommen, der „Bewacher“ des Baumhauses habe dieses freiwillig verlassen.
Weniger Verkehr durch neue Straße?
Das Baumhaus sei Symbol des Widerstand gegen den Bau der Wiener Neustädter Ostumfahrung gewesen, betonen die Initiatoren. Wie berichtet, soll das knapp 4,8 Kilometer lange Asphaltband den Umfahrungsring um Wiener Neustadt schließen, innerstädtische Hauptverkehrsrouten wie Grazer Straße und Nestroystraße entlasten sowie eine rasche Zufahrt zum künftigen Schwerpunktkrankenhaus gewährleisten, betonen die Befürworter.
Weiteren Widerstand angekündigt
Die Gegner sehen indes ein Schutzgebiet im Bereich der Fischa-Au sowie fruchtbare Ackerböden in Gefahr und kündigen an: „Die Ostumfahrung ist ein Straßenbauprojekt aus der fossilen Steinzeit. Wir werden so lange wie möglich unsere Lebensgrundlage verteidigen!“ Zuletzt waren Landwirte, die ihre Felder nicht freiwillig für das Vorhaben abtraten, enteignet worden.
Startschuss für die Arbeiten
Mit dem Abriss des Protest-Camps wurde jedenfalls der Weg für den Baubeginn geebnet.Denn alle Genehmigungs- und Revisionsverfahren sind laut Behörde positiv abgeschlossen. Derzeit wird im Verlauf der Trasse nach Weltkriegsrelikten gesucht, danach folgen archäologische Sondierungen.
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