Am Donnerstag gemessen
Mittelmeer erreicht mit 28,9 Grad neuen Rekord
Die Wassertemperatur im Mittelmeer hat einen neuen Rekordwert erreicht: Am Donnerstag haben Forscherinnen und Forscher eine mediane Oberflächentemperatur von 28,9 Grad gemessen, wie das Institut für Meereswissenschaften (ICM) in Barcelona mitteilte.
Damit ist die Oberflächentemperatur des Mittelmeers im zweiten Jahr in Folge so hoch wie nie zuvor. Der vorige Rekord war im August 2003 aufgestellt worden, damals lag der tägliche Median bei 28,25 Grad. Das bedeutet, dass die Wassertemperatur an der Hälfte der Tage des Monats über diesem Wert lag.
Die aktuell vorläufigen Messungen beruhen auf Satellitendaten des EU-Erdbeobachtungsprogramms Copernicus. Örtlich wurden seit Anfang August dieses Jahres auch Wassertemperaturen von mehr als 30 Grad gemessen, unter anderem in Ägypten, Monaco, Korsika und in der Nähe der spanischen Stadt Valenica.
Lange Hitzeperioden
Besonders bemerkenswert sei, dass die Hitzeperioden inzwischen über lange Zeit andauern würden, sagte ICM-Forscher Justino Martínez. Der Weltklimarat bezeichnet das Mittelmeer bereits als „Hotspot“ des Klimawandels. Seit den 1980er-Jahren geht demnach die Artenvielfalt zurück. Bis 2060 könnte etwa ein Fünftel der für die Fischerei genutzten Fischarten und wirbellosen Tiere im östlichen Mittelmeer aussterben.
Entgegenwirken könnte nur eine Begrenzung der globalen Erderwärmung auf 1,5 Grad im Vergleich zur vorindustriellen Zeit. Laut einer Analyse des Forschungsnetzwerks World Weather Attribution (WWA) wäre die aktuelle Hitzewelle im Mittelmeer ohne den menschengemachten Klimawandel „praktisch unmöglich“. Außerdem sorge der Klimawandel dafür, dass Hitzewellen heißer und länger geworden seien und öfter aufträten.
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