Zum ersten Mal sind im Schweizer Kanton Sankt Gallen Wolfswelpen nördlich des Walensees gesichtet worden. Für Vorarlberg ist das eine nur bedingt erfreuliche Nachricht.
Eigentlich ist es ja ein schöner Anblick: Gleich zwei Wanderer haben in den vergangenen Tagen am Gamserrugg bei Werdenberg, etwa 20 Kilometer von der Vorarlberger Grenze entfernt, bis zu drei Wolfswelpen beobachtet. Somit hat sich erstmals nun auch nördlich des Walensees ein Wolfsrudel angesiedelt. Überraschend kommt das nicht: Das schweizerische Amt für Natur, Jagd und Fischerei hatte dieses Jahr bereits mehrmals die Präsenz eines Wolfspaares im Gebiet Werdenberg kommuniziert und auf eine mögliche Rudelbildung hingewiesen. In einem nächsten Schritt soll jetzt die genaue Anzahl der Welpen eruiert werden.
Ausbreitung trotz Abschüssen
Auch wenn in der Schweiz seit einigen Monaten gezielt Problemwölfe geschossen werden und sich der Bestand um rund 20 Prozent verringert haben dürfte, erschließen die großen Beutegreifer immer noch Reviere und bilden neue Rudel. Die gute Nachricht: Die Zahl an Nutztierrissen ist in den Kantonen Graubünden und St. Gallen im Vergleich zu den Vorjahren deutlich zurückgegangen – gut möglich, dass sich die Bejagung bereits auf das Verhalten von Meister Isegrim auswirkt.
Rudelbildung bald auch im Ländle?
Für Vorarlberg bedeutet das neue Rudel vor allem eines: Die Chance, dass sich noch mehr Jungwölfe auf der Suche nach einem Territorium ins Ländle verirren, ist größer geworden. Und je mehr Exemplare unterwegs sind, desto eher könnte sich ein Rudel bilden. Dabei sind sich fast alle Experten einig, dass Vorarlberg für ein Wolfsrudel aufgrund der flächendeckenden Alpwirtschaft ein nur wenig geeigneter Lebensraum ist.
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