Der Red Bull Rookies Cup hat sich zu einer der wichtigsten Talentschmieden für die Motorrad-WM entwickelt. Die „Krone“ hat Schirmherr Gustl Auinger in Spielberg besucht. Er ist überzeugt, dass Können und Köpfchen auch heute noch über dicke Geldbeutel siegen.
Mehr als ein Drittel der MotoGP-Stammfahrer hat hier die ersten Schritte auf der Motorrad-Weltbühne gemacht: In jenem Zelt, in dem 26 Motorräder aufgereiht stehen, als Gustl Auinger in Spielberg die „Krone“ empfängt. Neun „seiner Buam“, wie er alle Absolventen des Red Bull Rookies Cups gerne nennt, sind in der MotoGP angekommen, darunter Weltmeister wie Joan Mir, oder zukünftige Titelkandidaten wie Jorge Martin oder Pedro Acosta. Der 2007 gegründete Cup ist mittlerweile zu einer der wichtigsten Nachwuchsschulen für die Motorrad-WM geworden.
Nicht zwangsläufig die schnellsten
„Ursprünglich war die Meisterschaft als Vorbereitung auf die Junioren-WM gedacht, jetzt ist sie zum direkten Sprungbrett in die Moto3-Klasse der Weltmeisterschaft geworden“, erklärt Auinger. Dabei ist der Cup etwas ganz Besonderes: Einmal pro Jahr werden zig Talente zu einer Sichtung geladen, aus denen die überzeugendsten (nicht zwangsläufig immer die schnellsten) ausgewählt werden und maximal drei Jahre unter Auingers Fittichen unter dem Dach von Red Bull auf KTM-Motorrädern starten dürfen – kostenfrei! „Wobei gratis nicht ganz stimmt, denn Anreise und Unterkunft vor Ort müssen selbst bezahlt werden.“
Zu meiner Zeit hast du dir eine Rennmaschine gekauft und bist damit gefahren. Wenn es nicht geklappt hat, hast du einfach alles verkauft und kaum Geld verloren.
Gustl AUINGER über die „gute, alte Zeit“
Talent zahlt sich aus
„In anderen Serien bekommst du zwar auch vom Team alles gestellt, du musst aber vorneweg dein Geld hinbringen. Und wenn es nicht funktioniert, hast du nach einem Jahr nicht mehr als ein paar Ergebniszettel mit deinem Namen drauf, aber kein Geld mehr.“
Ohne den Cup würde womöglich sogar der aktuelle WM-Stand der MotoGP anders ausschauen. Denn kein Geringerer als der Führende Jorge Martin hat sich dort wichtige Sporen verdient, die ihm anderswo womöglich verwehrt geblieben wären: „Er hatte damals weder Geld, noch Kontakte im Sport“, erinnert sich Auinger zurück. Über den Cup kamen dann Folgeangebote bis zum WM-Einstieg: „Er hat so viel Talent mitgebracht, dass er es auch ohne viel Geld nach oben geschafft hat.“
Wenn man sehr, sehr, sehr gut ist, muss man nicht tief in die Tasche greifen. Für alle, die „nur gut“ sind, wird Motorradsport immer auch etwas kosten. Denn von denen gibt es viele.
Gustl AUINGER über Talent im Rennsport
Talent alleine reicht laut Auinger auch heutzutage noch aus, um den Sprung in die Weltmeisterschaft zu schaffen: „Wenn man sehr, sehr, sehr gut ist, muss man nicht tief in die Tasche greifen.“ Der Rookies Cup ist mittlerweile Teil der globalen „Road to MotoGP“, die Talente aus der ganzen Welt an die von Spaniern und Italienern dominierte MotoGP heranführen soll.
Schon Achtjährige am Bike
Auinger bringt sich auf diesem Weg aber nicht nur im Rookies Cup ein, sondern auch auf der untersten Stufe: Dem Österreich-Ableger der „MiniGP“, in der seit 2022 auch Achtjährige ihre ersten Erfahrungen auf Zweirädern sammeln dürfen. „Wenn du dort gut bist, darfst du zum Weltfinale, das im Rahmen des MotoGP-Rennens in Valencia stattfindet. Somit kannst du es ganz früh direkt unter die Augen der Teamchefs aus der WM schaffen.“ Die „MiniGP“ gastiert übrigens bereits nächstes Wochenende am Driving Center des Red Bull Rings.
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