Die Bundesliga-Spitze rücke zusammen, hatte es letzten Herbst nach dem LASK-1:0 in Salzburg geheißen. Vor der Neuauflage des Duells am Samstag in Linz gilt das aber nicht für die Transferbilanzen. Was an der Red-Bull- Legionärspolitik liegt, die der LASK nun scheinbar zu kopieren versucht . . .
Lieber gut kopiert als schlecht erfunden, könnte man vielleicht in diesem Fall sagen. Zumal der nächste Heimgegner des LASK mit seiner Transferpolitik auch für viel, viel größere Vereine ein Vorbild ist, war doch Salzburg in den letzten zehn Jahren hinter Benfica Lissabon mit 743 Millionen Euro Gewinn und Ajax Amsterdam mit 483 Millionen der dritterfolgreichste Klub in Europa: Mit einem Finanzplus von für österreichische Fußball-Verhältnisse regelrecht unvorstellbaren 463 Millionen!
Die Salzburg seinem Ausbildungs- und Legionärskonzept zu verdanken hat. Man holt Talente, baut die teils erst über die Akademie- und/oder die Zweitmannschaft namens FC Liefering langsam auf und setzt sie danach bei den Profis ein, um sie später für gutes Geld zu verkaufen.
Dass dies auch in Linz möglich ist, demonstrierte der LASK letztes Jahr: Als der 2021 von Gamba Osaka für 500.000 € zur damaligen LASK-Talenteschmiede FC Juniors OÖ gewechselte Japaner Keito Nakamura dank des 12-Millionen-Euro-Verkaufs zu Stade Reims zum Rekordtransfer geworden ist.
Schon damals fiel auf, dass der LASK immer mehr auf meist junge Ausländer setzt. Derzeit haben die Linzer nach der diese Woche mit Moussa Koné erfolgten Vertragsauflösung 19 Legionäre im 28 Spieler umfassenden Profikader. Und im Regionalkader gibt es zwölf weitere . . .
Nur vier Österreicher im 30-Mann-Kader
Das sind freilich viele! Umgekehrt hat Salzburg im 30-Mannkader nur noch vier Österreicher und trotzdem ein Modell, das weder kritisiert wird, ja inzwischen nicht mal mehr als umstritten gilt. Denn der Erfolg gibt den Bullen recht: In den letzten zehn Jahren verkaufte Salzburg Spieler um 463 Millionen. Von denen 355,87 Millionen seit Mitte 2017 eingenommen wurden. Also ab dem Jahr, in dem LASK der Wiederaufstieg in die Bundesliga gelungen ist. Die Linzer konnten seither ein Transferplus von 15,2 Millionen Euro erzielen. Was grundsätzlich eine sehr gute Bilanz ist. Die aber im Vergleich zu Salzburg zeigt, wie überlegen Red Bull ist. Selbst wenn es schon letzte Saison geheißen hatte, die Spitze der Bundesliga rücke zusammen. In puncto Transfererlösen gilt das sicher nicht!
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