Der ehemalige Fußball-Profi und jetzige türkische Abgeordnete Alpay Özalan hat im Parlament für einen Eklat gesorgt. Der ehemalige Köln-Kicker ohrfeigte einen Oppositionspolitiker während dessen Rede. Es folgte eine heftige Schlägerei.
Eine Debatte über einen inhaftierten Menschenrechtsanwalt ließ die Emotionen im Parlament in Ankara hochgehen. Während Ahmet Sik von der türkischen oppositionellen Arbeiterpartei Tip eine Rede hielt, brannten bei Özalan, ehemaliger Profi-Kicker und jetzt Abgeordneter der Regierungspartei AKP, die Sicherungen durch.
Der 51-Jährige stürmte zum Rednerpult und ohrfeigte Sik. Dieser ging zu Boden und es brach eine heftige Schlägerei aus. Dabei wurden, laut des Senders „Habertürk“, auch zwei Oppositions-Politiker verletzt. Am Ende des traurigen Schauspiels soll auf dem Boden des Parlaments Blut zu sehen gewesen sein. Oppositions-Politiker Özgur Özel von der CHP sprach von einem „äußerst beschämenden“ Vorfall.
Schon als Spieler ein Hitzkopf
Özalan, der mit seiner Ohrfeige für den Eklat sorgte, war schon in seiner Zeit als Profifußballer als Hitzkopf bekannt. Zwischen 2005 und 2007 spielte er für den 1. FC Köln und fiel dort auch mit Tätlichkeiten in Spielen, Handgreiflichkeiten im Training und Kritik an Trainer Christoph Daum auf.
2007 wurde er von den Kölnern, der sportlich auch große Erfolge feierte und bei der WM 2002 in die Elf des Turniers gewählt wurde, suspendiert und beendete kurze Zeit später seine Karriere als Profi-Fußballer. Anschließend fand er seinen Weg in die Politik.
Auslöser der Schlägerei war die Debatte rund um Menschenrechtsanwalt Can Atalay. Dieser war im April 2022 aufgrund der regierungskritischen Gezi-Proteste von 2013 und wegen Beihilfe zu einem Umsturzversuch zu 19 Jahren Gefängnis verurteilt worden. Das Urteil gilt als politisch motiviert und das Verfassungsgericht ordnete 2023 seine Freilassung an, die allerdings nie umgesetzt wurde.
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