„Krone“-Gastkommentar

Feuer am (Atom)Dach

Kolumnen
18.08.2024 11:00

Israel ist bereit, in einen allumfassenden Krieg einzutreten. Nach der gezielten Tötung von Hamas-Führern auf fremdem Staatsgebiet fürchten Nachrichtendienste massive Vergeltung.

Die Schutzmacht USA verstärkt deshalb ihre Präsenz im Nahen Osten: Allein das Atom-U-Boot USS Georgia verfügt über 154 Tomahawk-Raketen, die über 4 Torpedorohre abgefeuert werden können. Der Flugzeugträger USS Theodore Roosevelt samt Zerstörern wurden Anfang August in den Nahen Osten geordert, um den Flugzeugträger USS Dwight D. Eisenhower zu verstärken. Eilig nachberufen wurde letzten Montag der Flugzeugträger USS Abraham Lincoln bestückt mit Flieger des Typs F-35C.

Die Welt ist alarmiert. Israel hatte Ende Juli den tödlichen Angriff auf Hisbollah-Kommandeur Schukr in Beirut eingestanden. Der Iran macht Jerusalem für den gewaltsamen Tod des Hamas-Führers Hanija in Teheran verantwortlich. Erwartet wird der Gegenschlag nun zugleich aus dem Iran, Irak, Libanon, Jemen und Syrien. Der Ernst der Lage ließ sich zuletzt an den Kapitalmärkten ablesen: Japans Börse erlebte ihre rasanteste Talfahrt seit 35 Jahren. Gold markierte ein neues All-Time High bei 2500 US-Dollar. Ein Indikator für die große Furcht vor einem großen Krieg.

Israel ist eine von weltweit 9 Atommächten – mit derzeit 90 Sprengköpfen. De facto ist es fünf vor zwölf. Denn auch Putin machte diese Woche klar, dass er Russland als Schutzmacht sieht: für die Palästinenser.

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