Seit dem 19. Jahrhundert gab’s im Märzenkeller in Sankt Florian bei Linz Speis und Trank, in etwas mehr als einem Monat wird hier aber nur noch geschlafen. Die beiden Kinder des Gastronomen-Ehepaares Pfistermüller wollen den Wirtsbetrieb künftig nicht mehr in der gewohnten Form weiterführen. Die Personalsuche sei zu mühsam...
Für ein weiteres Traditionsgasthaus heißt es bald: „Sperrstund’ is’.“ In Sankt Florian bei Linz verabschieden sich Edith und Friedrich Pfistermüller vom gleichnamigen Gasthaus – das auch als Märzenkeller bekannt ist – in den Ruhestand. Ende September gehen damit die Lichter in dem am Jakobsweg gelegenen Haus für immer aus.
Sohn Patrick und Tochter Selina wollen den Familienbetrieb nicht mehr in der gewohnten Form weiterführen. Sie werden sich künftig nur noch um die zwölf Fremdenzimmer mit 22 Betten und die Vermietung des großen Veranstaltungssaals kümmern.
„Bei uns sind die Preise immer gleich geblieben“
Ihre Eltern wollen das Wirtshaus mit dem idyllischen Gastgarten auch nicht verpachten. Damit endet ein lange Gastro-Ära: „Angefangen hat die Tante meiner Großmutter Ende des 19. Jahrhunderts. Danach führten es meine Großeltern und danach mein Vater weiter. Ich habe zunächst als Techniker gearbeitet und vor 27 Jahren das Haus übernommen“, erzählt der 61-jährige Friedrich Pfistermüller.
Das Ende sieht er mit einem lachenden und einem weinenden Auge: „Ich kann die Regelpension antreten und erfreue mich bester Gesundheit. Trotzdem bin ich traurig, dass es vorbei ist. Es war eine sehr schöne Zeit.“
Preise blieben gleich
Gerade die Suche nach Personal sei sehr mühsam gewesen. „Als Landgasthaus hast du es besonders schwierig“, so der Gastronom. Nachdenklich stimmen ihn aber die stark steigenden Preise für Speisen und Getränke in den Gastro-Betrieben. Sie würden oft einzig und allein mit dem Anstieg der Energie- und Warenkosten begründet werden. „Natürlich spielt das eine Rolle. Wir sind da aber nicht mitgegangen. Bei uns sind die Preise in den letzten Jahren gleich geblieben.“
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