Experten beobachten in Kärnten einen besorgniserregenden Trend: 80.000 Personen gelten im südlichsten Bundesland laut Schuldnerberatung als armutsgefährdet. Es gibt jedoch auch effektive Wege aus der Schuldenfalle.
Teuerung, Inflation, explodierende Lebenshaltungskosten – immer mehr Menschen stoßen an ihre finanziellen Belastungsgrenzen. Andreas Pregl, der Geschäftsführer der Kärntner Schuldnerberatung, und sein Team haben auch heuer wieder alle Hände voll zu tun.
„Die aktuellen Entwicklungen - Rezession, steigende Firmeninsolvenzen, höhere Arbeitslosenzahlen und das noch immer hohe Zinsniveau – lassen leider keine Abflachung der negativen Zahlen für das laufende Geschäftsjahr erwarten, sondern eher eine Verschlechterung und somit eine Bestätigung des negativen Trends, der bereits seit 2021 anhält“, so Pregl, der allein bis August schon mehr als 400 Schuldenregulierungsverfahren für Privatpersonen eröffnet hat.
Immer mehr Menschen geraten in Kärnten in finanzielle Schwierigkeiten, was sich in den aktuellen Zahlen widerspiegelt. Wir bieten zu jeder Zeit Hilfe an, wobei vor allem präventiv gut gearbeitet werden kann.
Andreas Pregl, Chef der Schuldnerberatung Kärnten
Pregl: „Im Jahr 2023 waren es insgesamt 681 Verfahren. Dass unser Anteil erneut wächst, stellt aber auch eine gewisse Vertrauensbasis dar. Wir sind ja schließlich da, um Menschen zu helfen.“
Was sind die Hauptgründe für eine Überschuldung?
Hauptgründe für eine Überschuldung seien nach wie vor Arbeitslosigkeit und mangelnde Finanzbildung. Um dem entgegenzuwirken, setzt Pregl verstärkt auf ein spezielles Drei-Säulen-Modell: „Neben Beratung und Vertretung überschuldeter Personen bieten wir zusätzliche Präventionsschwerpunkte an: Einerseits in der Finanzausbildung, denn vor allem immer mehr Junge sind betroffen, und andererseits mit mobilen Beratungen wie Sprechtagen in den Bezirken.“
Hilfe und Infos gibt es unter: schuldnerberatung-kärnten.at
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