Landesfischermeister Siegfried Pilgerstorfer muss früher als geplant seinen Sessel räumen. Ein juristische Feinheit startete behördlichen Schnellzug, während der oberste Angler im Urlaub war. In der „Krone“ spricht der Betroffene über einen Abgang mit gemischten Gefühlen.
„Ich nehme es zur Kenntnis“ – Siegfried Pilgerstorfer (66) ist zwar noch Landesfischermeister, das Sagen hat aber schon sein Stellvertreter Hermann Sveda. Im Februar wird in einer vorgezogenen Neuwahl ein neuer Chef der 90.000 Angler in OÖ bestimmt.
Ich hätte eine Übergabe in der laufenden Periode geplant, damit sich mein Nachfolger gut einarbeiten kann. Jetzt geht alles etwas schneller. Ich sehe das Ganze aber auch von einer positiven Seite. Ich finde sicher mehr Zeit, um am Wasser zu sein und zu fischen.
Siegfried Pilgerstorfer war seit 2004 Geschäftsführer des Landesfischereiverbandes und ist seit 2011 Landesfischermeister.
„Meine juristischen Berater sehen die Sachlage etwas anders als das Land Oberösterreich, aber dieses ist Aufsichtsbehörde“, will Pilgerstorfer dem „Feststellungsbescheid“ über seine vorzeitige Abberufung – er war mit seinem Team bis 2028 gewählt – nicht beeinspruchen.
„Wollte noch ein bis zwei Jahre bleiben“
Eine juristische Feinheit hat den geplanten langsamen Rückzug – „ich wollte noch ein, zwei Jahre bleiben und dann das Amt übergeben“ – in einen Schnellzug verwandelt. Denn Ende April hatte sich Pilgerstorfer in seinem Revier Steyr I nicht mehr der Neuwahl als Obmann gestellt: „25 Jahre waren genug.“ Doch damit legte er die Rutsche für seine Abberufung. Denn der Landesfischermeister muss ein Revierobmann sein. „Bisher war das kein Thema, dafür gibt es mehrere Beispiele“, zeigt sich Pilgerstorfer im „Krone“-Gespräch vom harten Kurs des Landes überrascht.
„Übergebe geordnetes Haus“
Er gehe aber „ohne Groll“. „Ich übergebe ein geordnetes Haus“, so der Landesfischermeister, der seit 2011 in dieser Funktion ist. Der Verein wurde neu aufgestellt, man habe statt Schulden sogar „ein kleines Vermögen“.
Das neue Fischereigesetz von 2020 sieht er als Meilenstein seines Wirkens, ebenso dass Maßnahmen gegen Kormoran und Fischotter greifen.
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