Kick-off in der Premier League! Ehe Oliver Glasner und Crystal Palace am Sonntag mit dem kleinen Londoner Derby beim FC Brentford in der teuersten Fußball-Liga der Welt in die neue Saison starten, nahm sich der 49-jährige Erfolgscoach für ein ausführliches Telefonat mit der „Krone“ Zeit.
„Krone“: Herr Glasner, danke für den Rückruf!
Oliver Glasner: Sorry, dass es etwas später geworden ist als vereinbart, aber ich telefonierte gerade länger mit dem Sportdirektor. Es ist viel los – boah!
Aufgrund des Auftakts am Sonntag mit dem kleinen Londoner Derby beim FC Brenford?
Nein, bei uns sind derzeit Kaderpolitik und Spieler noch größere Themen.
Es heißt, Crystal Palace könnte mit Eberechi Eze den zweiten Stürmerstar verlieren. Umgekehrt könnte Ihr Ex-Frankfurt-Primgeiger Filip Kostic von Juventus Turin kommen.
Es gibt so viele Gerüchte. Wir wollen uns dazu nicht äußern. Der Kader steht sehr gut da. Aber das Transferfenster ist noch zwei Wochen offen – und hier ist alles möglich.
Klingt, als ob Sie mit Ihrem 435-Millionen-Kader zufrieden wären, obwohl von den vom FC Bayern für Michael Olise kassierten 53 Millionen noch 23 auf dem Konto sind.
Das bin ich auch!
Und wie happy waren Sie, als Uli Hoeneß kürzlich zur Bayern-Trainersuche erklärt hatte, dass Sie sein Offert unbedingt annehmen wollten?
Dazu gibt es von mir keinen Kommentar.
Und wie lautet Ihrer zur allerersten Saison-Vorbereitung in London?
Die EURO, die Copa América und Olympia machten alles sehr herausfordernd. Wir hatten mit England vier Spieler im EURO-Finale, mit Kolumbien zwei im Copa-América-Finale und einen im Olympia-Finale. Was dazu führte, dass ich die Mannschaft erstmals letzten Mittwoch komplett hatte. Damit Spieler auf verschiedenen Fitnesslevels. Das ist tricky. Es sind nicht alle in der Lage, in Brentford bereits über 90 Minuten zu spielen.
Nach dem in Platz 10 gipfelnden Aufschwung unter Ihnen im Frühjahr gilt Crystal Palace für manche aber nun sogar als Anwärter auf einen Europacup-Platz.
West Ham war letzte Saison Neunter und investierte 200 Millionen. Das zeigt, was in England gerade abgeht. Bei uns gibt es keine Vorgabe bezüglich einer Endplatzierung. Wir wollen den eingeleiteten Weg weitergehen, wissen aber, dass es nicht immer steil bergauf gehen wird.
Mit „wir“ sind auch die Klubbesitzer gemeint?
Ja! Zumal Crystal Palace noch nie besser als Zehnter war. Dazu haben wir ein Transferplus von 23 Millionen und nicht hundert investiert. Da bin ich mit der eigenen Zielsetzung fast ambitionierter als die Führung. Doch auch ich erwarte nicht, dass wir die ganze Saison so spielen wie am Ende der abgelaufenen, als wir sechs der letzten sieben Spiele gewonnen hatten. Denn dann würden wir 100 Punkte holen und wären Meister. Ziel ist, dass wir uns stetig verbessern.
Sie setzen immer viele kleine Ziele, um am Ende ein großes zu erreichen. Ihnen geht’s etwa darum, eine definierte Anzahl weniger Tore als im Jahr davor zu kassieren bzw. mehr zu schießen?
Im Prinzip stimmt das. Ich analysiere die Liga, schau mir an, was an Toren und Gegentoren für gewisse Platzierungen nötig sind. Das ist wichtig für die Kaderzusammenstellung. Aber derzeit ist auch Thema, dass wir in der Vorbereitung nie zu null gespielt und letzte Saison 58 Tore erhalten haben. Das muss sich bessern, ohne auf Kosten der Offensive zu gehen. Auch müssen wir Olise im Kollektiv ersetzen.
Was muss eintreten, dass Sie am Ende zufrieden sind?
Das weiß ich noch nicht ganz, da ich nicht abschätzen kann, was am Transfermarkt noch ablaufen wird.
Und wer sind die Titelfavoriten?
Es sind die gleichen wie im Vorjahr: Manchester City, Liverpool und Arsenal.
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