Er fährt aktuell bei der MotoGP in Spielberg gar kein Rennen – er ist aber nach wie vor DER größte Star der Biker-Szene: Valentino Rossi. Die Fans liegen der italienischen Ikone, die am Red Bull Ring mit dabei ist, nach wie vor zu Füßen, die „Krone“ überzeugte sich davon am Ring selbst.
Rundgang am Gelände des Red Bull Rings. Man kommt nur schwer weiter, muss sich trotz Hitze durch die Menschenmassen quetschen. Plötzlich sieht man Gelb. Es kommt schon eher selten vor, dass eine Farbe, eine Abkürzung oder eine Nummer eine ganze Sportart über Jahrzehnte so dominieren. MJ – Michael Jordan, die Basketball-Legende. Oder CR7 für Cristiano Ronaldo, den Fußball-Gott. Oder aber eben: VR46! Seines Zeichens Valentino Rossi, die größte Motorrad-Ikone aller Zeiten!
Damit wird man auch an diesem Sprint-Samstag in Spielberg pausenlos konfrontiert. Vor allem, wenn es plötzlich im Paddock vor der Hospitality von Rossis eigenem „Pertamina Enduro VR46 Racing Team“ wuselt. „Ich habe gehört, er ist sogar da!“, werden auch Erwachsene binnen Sekunden zu kleinen Groupies. Zu Recht, weil sich „der Doktor“, so der auf ewig bekannte Spitzname des Italieners aus dem kleinen Tavullia, die Rennaction am Red Bull Ring natürlich nicht entgehen lässt. Der 45-Jährige besteigt im Fahrerlager gewohnt lässig und grinsend einen Scooter und saust in seiner Rolle als VR46-Teamchef dorthin, wo er gebraucht wird. Zu seinem Team, seinen Fahrern. In der MotoGP sind das aktuell Marco Bezzecchi und Fabio Di Giannantonio. Der neunfache Weltmeister gibt seinen „Schülern“ vor jedem Rennlauf wertvolle Tipps.
Ein Leben für VR46
Die Anwesenheit des Doktors in Spielberg erhöht den Puls auch bei Yvonne. Die deutsche Mitarbeiterin beim offiziellen VR46-Merchandising-Stand hat die Unterschrift von Rossi-Schützling Bezzecchi auf dem Oberschenkel tätowiert und lebt nebenberuflich für die MotoGP. „Normalerweise arbeite ich immer am Sachsenring, heuer bin ich zum ersten Mal in Spielberg.“ Wo die Verkaufsmaschinerie gerade richtig anläuft. „Die meisten Leute kommen zwischen den Rennläufen – oder Sonntagabend, um sich vor der Heimreise noch schnell was mitzunehmen.“ Stoff-Schildkröten oder Babystrampler für die kleinsten Rossi-Jünger – oder coole VR46-Sonnenbrillen für die Großen. Es gibt nichts, was es nicht gibt, der Rubel rollt.
Warum das so ist? „Weil er nicht nur über viele Jahre der beste Motorradfahrer der Welt war, sondern mit Witz, Spaß und Freude die Fans unterhalten und eine gute Show geboten hat“, erklärt Philipp aus Graz. Der „seinem Doktor“ auf ewig die Treue hält, obwohl das Herz seiner Verlobten Carina für Rossi-Rivale Marc Márquez schlägt und Rossi selbst seit 2021 gar nicht mehr fährt. Egal. Denn die Doktorspiele werden ewig weitergehen.
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