Die Ergebnisse passen, das Rotationsprinzip funktioniert sehr gut: Für Red Bull Salzburg läuft es unter Pepijn Lijnders weiter nach Wunsch. Nach dem fünften Sieg im sechsten Pflichtspiel samt starker Leistung könnte das Selbstvertrauen beim Vizemeister kaum größer sein. Der scheint gut gerüstet für das Play-off-Hinspiel zur Champions League am Mittwoch im polnischen Lublin gegen Dynamo Kiew. Beim zu Hause mit 0:1 unterlegenen LASK passen die Ergebnisse hingegen noch nicht.
„Die Rotation ist in dieser Phase sehr wichtig. Wir haben einen sehr guten Kader und da ist es wichtig, dass man durchrotiert“, sagte Salzburgs Geschäftsführer Stephan Reiter. Vom Saisonstart – dem 6:0 im ÖFB-Cup in Dornbirn – bis zur Länderspielpause nach dem 1. September werden die „Bullen“ neun Pflichtspiele absolviert haben. Im Herbst wird es dank der Teilnahme an einer europäischen Ligaphase ebenfalls sehr regelmäßig englische Wochen geben.
„Wir müssen die Last auf verschiedene Spieler verteilen. Die Einwechselspieler sind auch sehr gefordert, aktuell bringen sie sehr viel Energie und Tempo in die Mannschaft“, meinte Lijnders. Am Samstag in der Raiffeisen Arena glänzten Oscar Gloukh als Assistgeber und Moussa Yeo als Torschütze nur wenige Minuten nach der Einwechslung nach etwas mehr als einer Stunde. Mit Mads Bidstrup und Amar Dedic wurden auch andere wichtige Kräfte lange geschont. „Wir wollten den Unterschied ausmachen, wenn wir reinkommen, das ist gelungen. Aber auch die Jungs vorher haben es gut gemacht, es läuft alles gut“, sagte Bidstrup.
Hohe Ziele für Salzburg
Ex-Jürgen-Klopp-Assistent Lijnders hat daran großen Anteil. „Der große Unterschied ist, dass wir jetzt eine Mannschaft sind. Wir hatten eine gute Vorbereitung, die Stimmung ist so gut“, erläuterte der Mittelfeldspieler. Vergangene Saison war das dem Vernehmen nach oftmals nicht der Fall, mit ein Grund warum der Meistertitel verpasst wurde. Das wiederum hat sich positiv auf den Neustart ausgewirkt. „Die Spieler sind hungrig nach Erfolg“, betonte Lijnders.
Er setzt sich sehr hohe Ziele. „Wir wollen das Team werden, das die besten Teams der Welt schlagen kann. Wir sind noch nicht dort, aber wir sind die verrückten Burschen aus Salzburg“, verlautete Salzburgs Trainer im Sky-Interview. Beim LASK spielten die Salzburger erst zum zweiten Mal diese Saison zu null. „Das war sehr wichtig für uns“, betonte Lijnders. Gegen Twente am Dienstag hatten sie nach einer 3:1-Führung nur 3:3 gespielt. „Gegen Twente haben wir zwei Gegentore nach Eckbällen bekommen. Wir haben darauf reagiert, Dinge geändert. Es ist wichtig, dass wir da solide gewirkt haben“, analysierte der 41-Jährige.
„Dafür lieben wir den Fußball“
Dank des Aufstieges wartet nun Kiew im Kampf um ein Ticket in der „Königsklasse“. Lijnders hatte bisher laut eigenen Angaben „noch keine Sekunde“ an Kiew gedacht. „Wir haben eine große Woche hinter uns, ab Montag denken wir an das Play-off“, sagte Lijnders. Am Sonntag haben die Spieler frei, um abschalten zu können.
Reiter blickte schon ein bisschen voraus: „Im Champions League Play-off gibt es keine leichten Gegner. Das Wichtigste ist, dass wir das Rückspiel zu Hause haben.“ Vor diesem haben die Salzburger in der Liga frei, da das Heimspiel gegen Hartberg verschoben wurde. Das kommt ihnen zugute. Die Strapazen mit zwei Partien pro Woche nehmen sie jedenfalls gerne auf sich. „Es ist so schwierig, jeden dritten Tag zu spielen, aber dafür lieben wir den Fußball“, betonte Aleksa Terzic.
LASK muss auch in der Quali ran
Auch auf den LASK wartet mit dem Einstieg ins Play-off zur Europa League am Donnerstag zu Hause gegen FCSB Bukarest erstmals eine Doppelbelastung. „Wenn man Salzburg so fordert, mehr den Ball hat und mehr zu Abschlüssen kommt, muss man sich in den nächsten Matches nicht verstecken“, blickte Trainer Thomas Darazs optimistisch nach vorne. Die positive Reaktion der Zuschauer trotz Niederlage sei schön gewesen. „Ich hoffe, wir werden uns in naher Zukunft für solche Leistungen belohnen können“, sagte Darazs.
Das wird auch für ihn wichtig sein, um nicht früh unter Druck zu geraten. „Von den Punkten her ist es nach drei Runden zu wenig“, ist sich der LASK-Coach bewusst. Drei Zähler und Rang acht sind nicht der Linzer Anspruch. „Es war ein Schritt nach vorne, aber am Ende zählen die Ergebnisse“, sagte auch Kapitän Robert Zulj. Dafür bedarf es Kaltschnäuzigkeit im Abschluss. „Irgendwann einmal wäre es super, wenn wir klinischer den letzten Pass spielen und vor dem Tor den Stress ablegen, statt dem Messer im Mund das Kaffeehäferl nehmen und den Ball nur mehr ins Mascherl legen, anstatt mit 200 km/h draufzuschießen“, sagte Darazs.
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