Aufseher verzweifelt

Explosion in der Nähe von AKW Saporischschja

Ausland
18.08.2024 09:24

Die Internationale Atomenergie-Behörde (IAEA) hat mitgeteilt, dass sich die Situation rund um das Atomkraftwerk im ukrainischen Saporischschja verschlechtert hat. In unmittelbarer Nähe der Sicherheitszone habe es eine Explosion gegeben.

Die Detonation wurde nach Einschätzung von IAEA-Experten vor Ort von einer Drohne mit Sprengladung verursacht, teilte die Organisation mit. „Wieder einmal sehen wir eine Eskalation der Gefahren für die nukleare Sicherheit am AKW Saporischschja“, warnte IAEA-Generaldirektor Rafael Grossi. Er sei „nach wie vor äußerst besorgt“ und rufe alle Seiten zur Zurückhaltung auf.

Schäden im AKW-Umfeld gemeldet
Den IAEA-Beobachtern zufolge war die Umgebung des Kraftwerks in der vergangenen Woche stark umkämpft. Trotz aller Appelle zur Zurückhaltung gebe es bisher keine Anzeichen, dass die Kämpfe nachließen, hieß es. In den vergangenen Tagen wurden in der Nähe des Kraftwerks mehrfach Schäden gemeldet.

Das Atomkraftwerk, das Russland im Zuge seiner vor fast zweieinhalb Jahren begonnenen Invasion besetzt hält, ist immer wieder Ziel von Angriffen und Sabotageakten. Russland und die Ukraine geben sich dafür gegenseitig die Schuld.

IAEA-Chef Rafael Grossi war bereits in den vergangenen Monaten der Verzweiflung nahe. (Bild: AFP/Joe Klamar)
IAEA-Chef Rafael Grossi war bereits in den vergangenen Monaten der Verzweiflung nahe.

Die IAEA hatte auch angesichts des am 6. August begonnenen ukrainischen Vorstoßes auf das russische Gebiet Kursk vor möglichen Gefahren für das dortige Kernkraftwerk gewarnt. Es ist weiter unklar, ob der ukrainische Vormarsch auf das AKW Kursk zielt.

Russland hatte den Schutz der Atomanlage, die etwa 60 Kilometer von der ukrainischen Grenze entfernt liegt, bereits verstärkt. Zudem wurde vorübergehend ein Teil der Arbeiter aus dem Werk abgezogen, die dort an zwei neuen Reaktoren bauen.

Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selenskyj informierte nach einem Gespräch mit dem Oberkommandierenden der Streitkräfte, Olexander Syrskyj, über weitere Fortschritte in der Region Kursk. „Die Operation entfaltet sich genau so, wie wir es erwartet haben. Die Tapferkeit der Ukrainer erreicht Großes. Nun verstärken wir unsere Positionen“, sagte Selenskyj.

Ukraine zerstört russische Nachschublinien
Die ukrainische Luftwaffe hatte zuvor über die Zerstörung einer wichtigen Autobrücke berichtet. Das Bauwerk am Fluss Sejm im Kreis Gluschkowo liegt in Trümmern – damit ist eine wichtige Versorgungsroute für die russischen Truppen zerstört.

„Ukrainische Piloten führen Präzisionsschläge aus gegen die feindlichen Hochburgen, gegen Ansammlungen von Technik und gegen Logistikzentren und Nachschubrouten des Feindes“, sagte Luftwaffenkommandeur Mykola Oleschtschuk.

Die Zerstörung der Brücke im Video:

Nach Angaben russischer Militärblogger des Telegram-Kanals „Rybar“ wurde die Brücke zunächst mit dem Mehrfachraketenwerfer vom US-Typ HIMARS beschossen und dann mit einer Gleitbombe zerstört. Das Außenministerium in Moskau kritisierte den Einsatz von Waffen aus NATO-Staaten auf russischem Gebiet.

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