Neue Kriegsgefangene
Ukrainische Armee verstärkt Offensive in Russland
Eineinhalb Wochen nach Beginn ihrer Offensive hat die ukrainische Armee ihre Angriffe in mehreren russischen Regionen verstärkt (siehe Video oben). Dabei wurde unter anderem das Erdöllager Kawkas getroffen. Herabfallende Trümmerteile lösten einen Großbrand aus.
Das teilte der örtliche Gouverneur mit. Der Vorfall ereignete sich am Sonntag in der südrussischen Region Rostow. Die ukrainische Armee gab an, das Erdöllager mit Drohnen angegriffen zu haben, weil es unter anderem die russischen Streitkräfte beliefere.
Die jüngsten ukrainischen Angriffe erfolgten während eines Vorstoßes im Westen Russlands. Die Offensive in der Region Kursk hatte am 6. August überraschend begonnen. Nach Angaben von Armeechef Oleksandr Syrskyj wurden bisher mehr als tausend Quadratkilometer und 82 Ortschaften eingenommen, darunter auch die strategisch wichtige Stadt Sudscha rund zehn Kilometer jenseits der russischen Grenze. Dort befindet sich ein wichtiger Gasknotenpunkt des russischen Konzerns Gazprom, der es ermöglicht, russisches Gas über die Ukraine nach Europa zu transportieren.
Selenskyj: Stellungen verstärkt
Der ukrainische Präsident Wolodymyr Selensky sagte am Samstag, dass es den Soldatinnen und Soldaten gelungen sei, ihre Stellungen in der Region weiter zu verstärken. Die Offensive laufe „genau wie erwartet“. Es sei gelungen, die „Tauschreserve für unser Land aufzufüllen“. Dabei bezog er sich auf gefangen genommene russische Streitkräfte.
Der neue Vorstoß soll den Kriegsgegner dazu bewegen, an einem „fairen Verhandlungsprozess“ teilzunehmen. Seit dem Ende des Zweiten Weltkriegs war keine ausländische Armee mehr auf russischem Boden.
Die Offensive läuft genau wie erwartet. Es ist gelungen, die Tauschreserve für unser Land aufzufüllen.
Ukrainischer Präsident Selenskyj
Kreml: Keine Verhandlungen
„Es gab und gibt keine direkten oder indirekten Verhandlungen zwischen Russland und dem Kiewer Regime über die Sicherheit der zivilen kritischen Infrastrukturen“, stellte unterdessen die russische Außenministeriumssprecherin Maria Sacharowa klar. Die einzigen Kontakte, die es zwischen den beiden Ländern gebe, würden zwischen Vermittlerinnen und Vermittlern auf humanitärer Ebene laufen, etwa beim Austausch von Gefangenen und bei der Übergabe vermisster Kinder.
Druck im Osten
Russische Militärbloggerinnen und -blogger bezeichneten die Lage in Kursk als angespannt. Im eigenen Land sind die ukrainischen Streitkräfte im Gebiet Donezk im Osten unter Druck. Die russischen Angriffe gingen am Wochenende auch in der Hauptstadt Kiew unvermindert weiter. Die Stadt wurde mit Raketen nordkoreanischer Bauart attackiert.
Zudem meldete der Kreml die Einnahme eines weiteren Dorfes nahe der Stadt Pokrowsk, in der sich ein wichtiges Versorgungszentrum für die ukrainischen Truppen befindet. Bei einem ukrainischen Angriff im Osten kamen zwei Menschen ums Leben.
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