Aufregung um Sexismus

Feministin will Miss-Wahlen jetzt sofort stoppen

Österreich
19.08.2024 06:00

Frauenfeindlich, herabwürdigend: Frauen in Gefahr! Eine Südtiroler Frauenrechtlerin heizt die Debatte um die Sinnhaftigkeit von Schönheitswettbewerben erneut an. Niederösterreichs Trachtenlady und Miss-Wahlen-Veranstalterin Elfi Maisetschläger versteht die Welt nicht mehr.

Sie wünschen sich doch nur eines: den Weltfrieden! Und jetzt sollen sie diesen Wunsch nicht mehr auf der großen Showbühne aussprechen dürfen? Geht es nach Ulrike Oberhammer, ihres Zeichens Präsidentin des Landesbeirates für Chancengleichheit für Frauen in Südtirol und überzeugte Feministin, ist ab sofort Schluss mit dem „Weltfrieden-Geplänkel“ von perfekt geformten und gestylten Frauen bei Schönheitswettbewerben.

Sie fordert ein sofortiges Aus von Miss-Wahlen, nachdem der Miss-Italien-Wettbewerb nach einem Gemeinderatsbeschluss heuer zum letzten Mal in der Stadt Brixen ausgerichtet wird. Und damit steht sie in Europa nicht ganz alleine da: Selbst ernannte korrekte Parteien in Deutschland und der Schweiz sehen bereits seit langer Zeit „Böses“ im Missen-Geschäft.

Sie leben alle ihren Traum und setzen sich für den Weltfrieden ein. Hier Miss World Toni-Ann Singh (Bild: AFP)
Sie leben alle ihren Traum und setzen sich für den Weltfrieden ein. Hier Miss World Toni-Ann Singh

„Man soll nicht von anderen beurteilt werden“ 
Ulrike Oberhammer drückt es so aus: „Schönheitswettbewerbe gehören in die 50er-Jahre!“ Frauenkörper werden aus ihrer Sicht wie „Ausstellungsstücke bewertet“. „Es ist an der Zeit, die Vielfalt zu feiern. Frauen sollen sich nicht länger an einem von außen diktierten Schönheitsideal messen müssen. Man muss sich wohlfühlen in seinem Körper, ohne von anderen beurteilt zu werden.“

Ob das jetzt auch für das männliche Geschlecht gelten soll – immerhin gibt es ja genauso gut gebaute Herren der Schöpfung, die sich Weltfrieden bei Mister-Wahlen wünschen -, bleibt freilich unbeantwortet ...

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Frauen sollen sich nicht länger an einem von außen diktierten Schönheitsideal messen müssen. Man muss sich wohlfühlen in seinem Körper, ohne von anderen beurteilt zu werden.

Ulrike Oberhammer

Egal, apropos Vielfalt. Vor wenigen Tagen wurde erst darüber diskutiert, ob Männer oder Diverse auch WeinkönigINNEN (oder nennen wir sie Weinbotschafter) werden dürfen. „Fix nicht!“, war die klare Antwort des heimischen Weinbaupräsidenten Johannes Schmuckenschlager.

Zurück zu den verpönten Missen und ihrem Weltfrieden. Oberhammer: „Südtirol braucht keine Missen, sondern starke Frauen, die ihre Talente frei entfalten können!“

„So ein Blödsinn und Schwachsinn“
Elfi Maisetschläger, Trachtenschneiderin und Miss-Wahlen-Organisatorin aus NÖ, ist auf Tausend: „Es brennt mir unter den Fingernägeln, wenn ich so einen zeitgeistigen Blödsinn und Schwachsinn höre!“ Seit 14 Jahren organisiert sie Miss-Wahlen. „Die Mädels machen das freiwillig und selbstbewusst mit. Mit Sexismus hat das nichts zu tun bei uns im Waldviertel. Schon gar nicht mit Herabwürdigung von Frauen. Mir ist es wichtig, dass sie so sein können, wie sie sind – natürlich. Ohne aufgespritzte Lippen oder Silikon in der Brust.“ Wie dem auch sei, Hauptsache Weltfriede.

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