Warum gibt’s im Tennis keinen generellen Videobeweis? Diese simple Frage stellt sich auch Novak Djokovic, der sich nach einer fragwürdigen Entscheidung beim Turnier in Cincinnati über seine sozialen Kanäle zu Wort meldet. Es sei „peinlich“ und ein „Unsinn“.
Auslöser für Djokovics „Wut-Posting“ war der Siegpunkt des Briten Jack Draper im Achtelfinale gegen den Kanadier Felix Auger-Aliassime: Bevor der Ball über das Netz in Auger-Aliassimes Feld flog, hatte die Flizkugel bei Drapers Volley dem Anschein nach zunächst noch einmal regelwidrig den Boden berührt. Trotz der Proteste von Auger-Aliassime sprach der Stuhlschiedsrichter den Punkt und damit das gesamte Match Draper zu.
„Es ist ja furchtbar, was Sie gerade getan haben. Haben Sie nicht gesehen, dass der Ball am Boden war?“, schimpfte der Kanadier wütend Richtung Stuhlschiedsrichter. Draper bot zwar sportlich fair an, den Punkt zu wiederholen, doch das Match war entschieden.
„Es ist peinlich, ...“
Eine hitzige Szene, die vor allem im Netz für Diskussionen sorgte. So meldeten sich zahlreiche Tennisprofis zu Wort und forderten wiederholt die Einführung des Videobeweises. Einer der lautesten Stimmen in dieser Debatte ist kein Geringerer als Novak Djokovic. „Es ist peinlich, dass wir für diese Art von Situationen auf dem Spielfeld keine Videowiederholung haben. Noch lächerlicher ist, dass wir keine Regel haben, die es den Stuhlschiedsrichtern erlaubt, die ursprüngliche Entscheidung auf der Grundlage der Videowiederholung zu ändern“, wetterte Djokovic.
Der frischgebackene Olympiasieger weiter: „Jeder, der vor dem Fernseher sitzt, kann sehen, was passiert ist, aber die Spieler auf dem Platz tappen im Dunkeln. Wir haben Hawkeye für Line Calls, wir leben im technologisch fortgeschrittenen 21. Jahrhundert!“
Abschließend appellierte er an die Tour-Verantwortlichen: „Bitte sorgt dafür, dass so ein Unsinn nie wieder passiert!“
Schlussendlich musste Auger-Aliassime die Entscheidung akzeptieren und seine Koffer packen. Draper erreichte das Viertelfinale, verlor dort aber gegen den Dänen Holger Rune mit 4:6 und 2:6.
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