Die Diskussionen über Unparteiische erreichen ein Rekordniveau. Der Videobeweis funktionierte bereits vereinzelt. Feldversuche bei den Profis weisen den Weg.
Nur eines von etlichen Beispielen aus dem Unterhaus-Alltag: In Eugendorf sprach nach dem 1:1 in der Salzburger Liga am Samstag gegen Golling kaum einer vom Spiel, ging es vorrangig um Entscheidungen der Schiedsrichter. Beidseits blieben Rote Karten nach groben Fouls aus. Am Ende standen ein Verletzter und drei Ausschlüsse wegen „Kritik“ (=Wortspenden im weiteren Sinn) zu Buche. „Scheinbar darf man gar nichts mehr sagen“, murrte Golling-Coach Sanel Moric, der wie Sohnemann Dennis und Poindl vom Platz flog.
Anekdote aus dem Frühjahr von Seekirchen-Trainer Mario Lapkalo: Als sein Team gegen Hallein um ein strittiges Abseitstor umfiel, im Gegenzug einen Treffer kassierte und mit der Niederlage quasi das Titelrennen verlor, meinte der zum Referee: „Vielleicht brauchen wir bald gar keine Linienrichter mehr.“ Die Antwort? „Das werden wir zwei wohl nicht mehr erleben.“
Experiment in England
Ein neuer Feldversuch in der Premier League könnte da künftig helfen. Nach Versuchen im US-Basketball sollen diese Saison 28 Smartphones rund ums Feld die halbautomatische Lösung sein. Sie erhöhen die Datenmenge, sollen alles genauer registrieren. Auch im Unterhaus denkbar? „Wer hätte vor 15 Jahren gedacht, dass wir heute alles streamen“, fragt Lapkalo. Tatsächlich: Ticker, Online-News in Echtzeit und (weniger beliebte) Streams sind längst Realität bei den Amateuren.
Was in Afrika – Fans helfen dem VAR, indem sie Handyvideos auf einen Telegram-Kanal hochladen – geht, ist auch in Eugendorf denkbar. Der Videobeweis vor Ort wurde ja auch schon mehrfach erprobt – zuletzt etwa in Anif nach einem vermeintlichen Wechselfehler. Dessen Aufklärung ersparte den Hausherren eine unangenehme Strafe oder Strafbeglaubigung.
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